Heute Abend beginnt mit dem Spiel Bayern München gegen Eintracht Frankfurt die Saison der 1. Fußball-Bundesliga.
Aus Berliner Sicht interessiert das Abschneiden von Hertha BSC und Union natürlich besonders. Beide Vereine gehen mit unterschiedlichen Erwartungen in die neue Saison. Bei Union hofft man wahrscheinlich auf eine ähnlich gute Saison wie die letzte. Auf Union gehe ich hier jedoch nicht weiter ein.
Wie steht es denn nun bei Hertha? Die Vorbereitung ist wie die letzten 3 Jahre auch in diesem Jahr eher zäh verlaufen.Der Handlungsspielraum von F. Bobic ist eben sehr klein. Er muss die großen Fehler seines Vorgängers ausbaden und erst einmal einige der teuer eingekauften Spieler loswerden, damit Geld für Neuverpflichtungen vorhanden ist. Doch es gibt kaum Angebote für die überteuert eingekauften Spieler, die außerdem noch dicke Gehälter einstreichen. Nur ein Beispiel, Piatek soll einen Jahresverdienst von 4,5 Millionen haben. Da frage nicht nur ich mich, wofür? Er dürfte die wohl größte Pleite sein, die M. Preetz und der Allwissende zu vertreten haben. Jedoch noch einige andere aus dieser kurzen, gemeinsamen „Schaffenszeit“ liegen Hertha schwer auf der Tasche. Hier wurde, ich habe es schon des Öfteren thematisiert, das Geld des Investors zum Fenster hinaus geschmissen. Daran wird Hertha noch einige Jahre zu knabbern haben.
Aktuell bilden 34 Spieler den völlig überzogenen Kader der Hertha. Dass dieser unbedingt verkleinert werden muss, dürfte jedem klar sein. Für den Trainer bedeutet das jedoch, er weiß nicht wie seine Mannschaft letztendlich aussehen wird. Durch die Krankheit von M. Richter, an dieser Stelle gute Besserung, bekam plötzlich Lukébakio wieder eine Chance. Ob er sie jedoch nutzen kann, bezweifle ich. Wie viele Chancen hatte er eigentlich schon, sich zu beweisen. Aus Wolfsburg kam er praktisch auch unfrankiert zurück. Auch bei den Wölfen konnte er nicht überzeugen. Auch einer der für 20 Millionen vom ehemaligen Geschäftsführer Sport eingekauft wurde.
Ein neuer Präsident bringt vielleicht etwas frischen Wind in die verstaubten Gänge der Hertha Geschäftsstelle. Marvin Plattenhardt ist der neue Kapitän, mit seinem Stellvertreter dem Prinzen ist das keine schlechte Wahl. Boateng ist der unbestrittene Leader, ob er nun spielt oder nicht und Marvin eine Konstante auf der linken Abwehrseite. Außer beim ehemaligen Trainer Korkut, aber über ihn braucht man, so glaube ich, kaum ein Wort verlieren.
Die letzte Saison zeigte, Hertha ist nicht mehr die Nummer 1 in Berlin. Auch für das morgige Eröffnungsspiel in der Alten Försterei ist Hertha klarer Außenseiter.
Doch wie stehen sie nun die Aussichten von Hertha BSC für die Saison 2022/23? Ohne allzu pessimistisch zu sein, wäre ich mit einer Saison zufrieden in der es nicht, wie die letzten drei Jahre um den Abstieg geht. Das dürfte jedoch wieder sehr schwer werden. Denn dazu sind die Gegebenheiten bei Hertha bedingt durch die schlimmen Fehler der Vergangenheit, einfach zu problematisch.