Gegen ¾ der Bevölkerung

In der Nacht vom Sonnabend auf den Sonntag ist es wieder soweit, die Uhren werden auf Sommerzeit umgestellt. Seit Jahren regen sich die Menschen darüber auf und die Umfragen der verschiedenen Meinungsforschungsinstitute sind sich im Ergebnis selten einig. Zwischen 75 – 77 Prozent der Befragten lehnen die Zeitumstellung ab.

Es gab vor vielen Jahren mal eine Onlineumfrage und auch da war eine große Menge gegen die Umstellung. Allerdings beteiligten sich an dieser europaweiten Umfrage meist nur Teilnehmer aus Deutschland. Die EU wollte eine Lösung finden. Doch seit Jahren hört man davon nichts mehr. Klar es kam die Pandemie dazwischen und kaum klang diese etwas ab, da haben Putins Schergen die Ukraine überfallen. Zugegeben beschäftigt das die EU mehr als die Zeitumstellung. Doch so ganz vergessen sollte man das Thema nicht.

Denn es sind ja nicht 10 oder 20 Prozent, die diese Zeitumstellung blödsinnig finden. Es ist eine Mehrheit, jedenfalls in Deutschland. Und die Argumente derer, die für die Zeitumstellung plädieren, sind dann doch eher dürftig und haben keinerlei praktischen Nutzen. Denn das Hauptargument war ja einstmals das der Energieeinsparung. Dieses war schon nach wenigen Jahren widerlegt.

So sollte man sich endlich von der Zeitumstellung verabschieden, sie macht keinerlei Sinn und hat einige Nachteile, die schon des Öfteren von Wissenschaftlern angesprochen wurden. Die Mehrheit ist dagegen also schafft sie ab. Demokratie nennt sich das, wenn es nach der Mehrheit geht.

Klimaneutral bis 2030

Wie das Wetter auch wird für unser Klima …, nein was danach im Werbespot der 1960er Jahre folgte, wäre unerlaubte Werbung und werde ich daher nicht schreiben.

Und um das Klima geht es auch am kommenden Sonntag bei der Volksabstimmung darüber, dass Berlin bis zum Jahr 2030 klimaneutral sein soll. Wir befinden uns in der letzten Märzhälfte 2023. Wenn ich ganz freundlich rechne so bleiben für die Durchsetzung, sollte die Volksabstimmung erfolgreich sein, 6 Jahre und 8 Monate. Den April 2023 lasse ich jetzt mal unberücksichtigt.

In 6 Jahren und 8 Monaten soll Berlin, eine Stadt, die für einen Flughafen wie lange brauchte, klimaneutral sein. Wenn es nicht so traurig wäre, so könnte ich darüber lachen. Damit ich nicht falsch verstanden werde, dem Planeten geht es sehr schlecht und die Situation ist mit fünf vor 12 mehr, ja viel mehr, als optimistisch beschrieben.  Nur hilft so ein Volksentscheid, nach meiner Meinung, hier überhaupt nicht weiter. Das Geld das dafür verschwendet wird und wurde, hätte man besser gleich in den Klimaschutz gesteckt.

Auch wenn die Sorge um die Klimaerwärmung mehr als berechtigt ist und endlich mehr dafür getan werden muss, blinder Aktionismus, und sei er noch so edel gemeint wie dieser Volksentscheid, hilft dem Klima hier nicht weiter.

https://www.ardmediathek.de/video/rbb24-abendschau/klimaneutralitaet-bis-2030-laut-studie-des-ioew-nicht-zu-schaffen/rbb-fernsehen/Y3JpZDovL3JiYl9mYmYzNmVkYy02ODk5LTQ5ZjMtYmI5My1hNGZiMDUxYWNmYmVfcHVibGljYXRpb24

Nur nach Hause, nur nach Hause …

Es war der 31.03.1993 als in der Halbzeitpause des „DFB-Pokalschlagers“ Hertha BSC Am.-FC Chemnitz (2:1), Frank Zander den Rasen des Olympiastadions betrat und nicht so ganz sicher erstmals den Song, der von Hanno Bruhn nach einem Hit von Rod Stewart, einen deutschen Text bekam, vor den Herthanern sang. Er wusste ja damals nicht, wie er bei den Fans ankommen würde.

Doch schon nach wenigen Sekunden gab es eine Reaktion der Ostkurve. Herthaschals gingen hoch und wurden zum Song geschwenkt. Eine Hertha-Hymne war geboren. Nur wusste das damals noch niemand. Lange Zeit gab es den Song nicht einmal auf CD.

Über die Geschichte des Songs wurde ein Buch geschrieben, das gestern im Beisein von ehemaligen Spielern von Hertha, Frank Zander und dem Präsidenten Kay Bernstein gestern in einer Kneipe in Neukölln vorgestellt wurde.

Unter dem Geschäftsführer Sport Michael Preetz wurde 2 mal versucht, den Song durch einen anderen zu verdrängen. Er ist kläglich daran gescheitert, ist eher freundlich formuliert.

Wie sagte Kay Bernstein gestern: „Ich war damals 13 als die Hymne zum ersten Mal gespielt wurde. Für mich gibt es nur Hertha mit dieser Hymne.“

So ist es, so sei es. 😀 😀

Toast Hawaii

Echt lecker oder? Im Sommer, wenn es so richtig heiß ist, dann macht das schnelle essen eines Toastes Hawaii doch richtig Spaß. Und im Winter da träumt man dann von Sonne, Palmen und Meer.

Doch halt, aus mit Genuss und Träumen. Die Ananas kommt aus der Kolonialzeit. Jawohl sie kommt aus einem Gebiet der Ausbeutung durch den weißen Mann. Und deshalb soll nun der Toast Hawaii nicht mehr Toast Hawaii heißen, wenn es nach diesen selbst ernannten Sprachpolizisten geht.

Ach, was haben wir als Kinder gerne einen oder mehrere Toast Hawaii gegessen wenn wir, nachdem wir Cowboy und Indianer spielten, völlig hungrig waren.

Das war eben eine Zeit, als man sich über Ausbeutung noch keine Gedanken machte. Da sind die selbst ernannten Sprachpolizisten und Sprachpolizistinnen heute ganz anders. Sie benutzen keine Smartphones wegen der Ausbeutung der Menschen die dafür unter erbärmlichsten Arbeitsbedingungen die Rohstoffe Eisen, Kupfer, Aluminium, Nickel und Zink sowie weitere Stoffe wie Indium, Tantal und Gold abbauen. Sie würden keine Kleidung tragen, die in Bangladesch auch mit Kinderarbeit billig hergestellt wird.

Nein das würden sie nie machen. Oder möchten sie den nächsten Generationen auch etwas bieten, worüber die sich dann aufregen können? Das wäre natürlich nobel gedacht, oder etwa nicht?

Ein bisschen Frieden …

Noch vor einigen Wochen durfte man das Wort Frieden in Bezug auf die Ukraine höchstens denken. Laut aussprechen oder gar über Frieden im Blog schreiben und man war ein Putinversteher.

Mittlerweile gibt es zarte, sehr zarte Versuche, ob es nicht doch möglich wäre, wenn auch nicht sofort, so doch in absehbarer Zeit, über Frieden zu reden. Der Papst in Rom hat erklärt er würde nach Kiew fahren und mit der dortigen Regierung reden wenn, ja wenn er dann auch nach Moskau fahren könnte. Der chinesische Chef fliegt nach Moskau und trifft sich danach, so die Hoffnung, auch mit Selenskyj.

Der frühere Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger machte den Vorschlag schon jetzt über Rahmenbedingungen von Friedensverhandlungen zwischen der Ukraine und Russland nachzudenken und vorzubereiten.

Sofort gab es dafür heftigen Widerspruch von Frau Strack-Zimmermann (FDP). Für diese Frau hat der Kabarettist Urban Priol eine feine, jedoch sehr abfällige Bezeichnung in seinem Programm, die ich hier jedoch nicht wiedergeben werde. Nur so viel, so nannten wir die Frauen der Volksarmee an der ehemaligen deutsch/deutschen Grenze. Frau Strack-Zimmermann nannte es sofort einen kontraproduktiven Vorschlag. Während der sonst sehr um Waffenlieferung bemühte Anton Hofreiter (GRÜNE) den Vorstoß von W. Ischinger begrüßte.

Für Frau Strack-Zimmermann ist es also kontraproduktiv, wenn sich jemand Gedanken darüber macht, wie man irgendwann zu einem Frieden kommen könnte.

Das Propagandaeigentor

Das hatte sich der russische Außenminister Lawrow dann doch etwas anders vorgestellt, als er in Indien an einer Podiumsdiskussion teilnahm. Statt freundlicher Fragen musste er sich Gelächter über seine Aussagen anhören. Zumindest hat er den Krieg gegen die Ukraine nicht „Sonderoperation“ genannt, sondern Krieg. Einen Krieg, den Russland gerne stoppen würde, sagte er. Na dann hört doch einfach auf und zieht euch aus der Ukraine zurück, möchte man ihm zurufen.

Den Artikel könnt ihr hier nachlesen:

https://www.stern.de/politik/sergej-lawrow-will-propaganda-in-indien-machen-und-wird-ausgelacht-33251268.html

Etwas forsch der Herr Klamroth?

Unter anderem sagte er, als er Sahra Wagenknechtin der Sendung „Hart aber Fair“ ins Wort viel, „er könne keine Falschmeldung stehen lassen“. Nun stellt sich aber heraus, er war es, wahrscheinlich wegen schlampiger Recherche der Redaktion, der eine falsche Darstellung verbreitete.

Die Sendung habe ich nicht gesehen und den Artikel könnt ihr hier lesen.

https://www.stern.de/kultur/tv/louis-klamroth-muss-sich-nach-kritik-an-wagenknecht-korrigieren-33248092.html

Aufgeschnappt


„Mit der Waffe an der Schläfe lässt sich nicht verhandeln“.

Bundeskanzler Olaf Scholz gestern im Bundestag.

Wumms da wurde sogar der Oppositionsführer F. Merz wach und pflichtete dem Kanzler bei. Dem Kanzler, dem vor wenigen Wochen noch vorgeworfen wurde, dass er sich heimlich einen Sieg der Russen über die Ukraine wünscht. Dem Kanzler, den vor einigen Monaten der ukrainische Präsident und sein damaliger Botschafter in Berlin beleidigen durften und es aus dem Bundestag und den Medien keinen Widerspruch gab. Der in den (a)sozialen Netzwerken beleidigt wird, weil er eben erst denkt und dann handelt.

Natürlich versäumte es F. Merz nicht, den Bundeskanzler in seiner Rede darauf hinzuweisen, dass die Bundeswehr schnellstens besser ausgerüstet werden muss. Natürlich hatte er dabei vergessen, wer 16 Jahre lang für die Bundeswehr zuständig war. Manchmal wundere ich mich schon über diese politische Demenz.

Aufgeschnappt


„Wir brauchen keine Vermittler, sondern Verbündete“.

Sagte der ukrainische Botschafter Makejew zur chinesischen Friedensinitiative

Stimmt, die Ukraine braucht Verbündete und die gestrige Abstimmung in New York zeigte einmal mehr, dass viele der Staaten der UN gegen die Kriegstreiber aus Russland sind. Jedoch wird die Ukraine auch irgendwann Vermittler brauchen. Und ich hatte es schon in einem früheren Artikel geschrieben, eine Vermittlung Chinas, vorausgesetzt sie meinen es ernst, wäre jedenfalls hilfreicher als die eines westlichen Staates.

Stell dir vor es ist Krieg …

… und keiner geht hin.

Der Satz, den ich zur Überschrift wählte, gilt als fester Standardsatz der Friedensbewegung.

Wahrscheinlich hat der Kriegstreiber im Kreml schon im letzten Jahrhundert über solche Äußerungen lächeln müssen. Seit einem Jahr lässt er in der Ukraine bomben, vergewaltigen, Foldern, entführen und andere Gräueltaten ausführen und macht dafür den Westen verantwortlich.

Die Politik der EU und der NATO war, bezogen auf die Ukraine, alles andere als glücklich, um es mal freundlich zu formulieren. Gibt es daher, wegen des schlechten Gewissens, uneingeschränkte Solidarität mit der Ukraine? Ist es nicht auch jetzt eine heuchlerische Politik, gerade der USA, hinter vorgehaltener Hand über die Absicht der Rückeroberung der Krim durch die Ukraine, nicht gerade erfreut zu sein, und der amerikanische Präsident lässt sich in Kiew feiern? Sind all die, die den immer umfangreicheren Waffenlieferungen kritisch gegenüber stehen, Putinversteher und die, die immer mehr Waffen für die Ukraine fordern die echten „Freunde“ der Ukraine? Weder noch. Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen, so hört man es immer wieder von Politikern und Politikerinnen. Bedeutet dann aber auch, die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen. Und genau das halte ich für naiv. Die Ukraine darf den Überfall des Kriegstreibers nicht verlieren, dazu braucht es Verhandlungen. Die Ukraine muss in eine Lage für eine günstige Verhandlungsposition gebracht werden. Mehr geht, so glaube ich jedenfalls, nicht. Es ist relativ einfach sich vor ein Mikrofon zu stellen und mehr Waffen für die Ukraine zu fordern oder bequem vor seiner Tastatur zu sitzen und ebenso vehement Waffen zu fordern. Die Konsequenzen der gelieferten Waffen muss man ja nicht ausbaden.

Aber darüber möchte ich den Kriegstreiber im Kreml nicht vergessen, der ein souveränes Land überfallen hat. Für jeden, der in diesem Krieg umkommt, ist er persönlich verantwortlich zu machen. Denn ohne seinen brutalen Überfall hätte es diese Toten nicht gegeben.

Leider ist es auch im 21. Jahrhundert nicht anders als in all den Jahrhunderten davor. Ein Kriegstreiber genügt, um Menschen ins Unglück zu stürzen. Probleme werden nicht durch Verhandlungen beseitigt, sondern mit Gewalt.

Leider wird das Sterben in der Ukraine weiter gehen. Kurzfristig jedenfalls scheint keine Lösung in Sicht. So bleibt das Zitat von Carl Sandburg eben nicht mehr als eine Hoffnung, die sich irgendwann vielleicht einmal erfüllt.