Ja das ist provokant, das gebe ich zu. Aber ganz ehrlich diese total vernetzte Medienwelt ist doch auch nicht erstrebenswert. Meine Kaffeemaschine kann ich nicht über das Smartphone steuern, weil ich kein Smartphone besitze. Und ich würde mir so was von blöd vorkommen, wenn ich ins Smartphone sagen würde, dass mein Espresso jetzt gebrüht werden soll. Der Kühlschrank der mich anmeckert, dass keine Milch mehr da ist, den brauch ich auch nicht. Denn ich habe all meine Sinne noch beieinander und sehe selbst, wenn die Milch knapp wird.
Und ALEXA der Spion im Wohnzimmer, das ist eine Geschichte für sich. Man regte sich über die Geheimdienste auf. Verteufelte die Stasi und nun stellt man sich den Spion freiwillig ins Wohnzimmer. Geht’s eigentlich noch? Auch sprachgesteuerte TV-Geräte sind Spione, darüber sind sich viele Verbraucher scheinbar gar nicht im Klaren. Natürlich werden jetzt wieder einige sagen, ich hab ja nichts zu verbergen. Aber was in den eigenen vier Wänden besprochen oder gesprochen wird, das geht niemandem etwas an. Wahrscheinlich gibt es auch bald eine App, die einem sagt, dass die nächste Darmentleerung in 45 Minuten sein muss. Wenn es drei Mal nicht funktioniert, gibt es automatisch einen Einlauf und einen Termin beim Gastroenterologen.
Kochtöpfe, Kühlschränke, Waschmaschinen, Geschirrspülmaschinen und Wäschetrockner, Rollläden, Garagentore, Haustüren und die gesamte Lichtanlage der Wohnung oder des Hauses, alles ist vernetzt und man kann es selbst aus Alaska, sofern ein Sendemast in der Nähe ist, noch steuern.
Ich würde mal in Abwandlung eines Spruches von Karl Lagerfeld schreiben, wer das alles braucht, der hat die Kontrolle über sein Leben längst verloren. Er merkt es nur nicht.