Mainz wie es singt und lacht

Hatte man dazu gestern nicht Grund genug? Denn schließlich hat man, trotz einer mittelmäßigen Leistung und einer 2 Halbzeit in der man kaum noch etwas zustande brachte 2:1 gegen Hertha gewonnen.

Und in Berlin fragt man sich so langsam, gegen wen kann Hertha in seiner derzeitigen Verfassung überhaupt noch gewinnen? Gegen eines der schwächsten derzeitigen Teams der Liga, Mainz 05, reichte es nicht einmal zu einem Punkt. Am Wochenende kommt mit Paderborn eine Mannschaft die, so finde ich, weitaus mehr spielerische Qualitäten aufweist wie Mainz. Kann man da an 3 Punkte glauben? Und dann geht es nach Köln. Mainz, Paderborn und Köln, sind Mannschaften, an denen sich Hertha orientieren muss. Und wenn man gegen diese keine Punkte holt, dann wird es eng, verdammt eng.

Man wollte in dieser Saison einen Schritt nach vorne machen. Sich mehr in das obere Mittelfeld orientieren. Deshalb reichten M. Preetz die Platzierungen unter Pal Dardai nicht mehr und er musste gehen, obwohl er Hertha 4 ruhige Spielzeiten brachte und nie in der Abstiegszone mit der Mannschaft stand. Um sich innerhalb des Vereines abzusichern wählte M. Preetz A. Covic als Nachfolger aus. Das war aus seiner Sicht ein cleverer Schachzug. So sicherte er sich für die Mitgliederversammlung ab. Denn jedes Wort gegen die Trainerentlassung und gegen ihn wäre auch ein Misstrauensvotum gegen A. Covic gewesen. Und das wollte man, bei einem der aus dem eigenen Stall kommt, natürlich vermeiden.

Er wollte das System der Hertha dann auch total umkrempeln und ein Offensivfeuerwerk starten. Wer meine Berichte und Kommentare verfolgt, wird sich erinnern, dass ich gegen diese Umstellung leise Zweifel anmeldete, da dies noch nie Herthas Stärke war und ich nicht überzeugt war und bin, dass Hertha dafür die richtigen Spieler in seinen Reihen hat.

Nun muss also gegen Paderborn und Köln gepunktet werden. Das wird sehr schwer werden und es ist keineswegs gewiss, ob man nach diesen zwei Spieltagen den 18. Tabellenplatz nicht festigte. Und dann greifen wohl die Mechanismen für solche Entwicklungen. Man wird sich unter blumigen Worten von A. Covic trennen. Doch was dann? Man darf gespannt sein.

Aber vielleicht zeigt die Mannschaft gegen Paderborn ja ein anderes Gesicht und holt drei Punkte. Das wäre bitter nötig. Denn bei der notorischen Rückrundenschwäche muss man langsam Punkte sammeln. Ich befürchte jedoch, es wird eine ganz schwierige Saison für Hertha werden. Sie erinnert mich schon jetzt an die des VfB Stuttgart der letzten Saison. Der war damals auch mit dem Anspruch, sich den höheren Regionen der Liga anzunähern, gestartet. Wie es ausging, wissen wir. Aber so weit ist es ja noch nicht und es sind noch 30 Spieltage zu absolvieren und 90 Punkte zu vergeben. Wenn Hertha davon nur die Hälfte holt …, gut jetzt ist aber Schluss.