Es ist schon ein recht merkwürdiges Verhalten, das der amtierende englische Premierminister zeigt. Am Sonnabend im britischen Unterhaus fehlte eigentlich nur noch das obligatorische mit dem Fuß stampfen, dann wäre sein kindisches Verhalten, das nach meiner Auffassung eines Regierungschefs unwürdig ist, komplett gewesen.
Abermals bekam er im Unterhaus Backpfeifen für seinen Brexit-Plan. Seine Situation war so vertragt, dass ihm sogar seine Vorgängerin im Amt zur Seite springen musste. Das ist ihr sicherlich nicht leicht gefallen. Jedoch kennt sie diese Situation aus eigener Erfahrung. Das Unterhaus jedoch wollte eine Abstimmung über den modifizierten Vertrag mit der EU vertagen. So richtig passte dies jedoch nicht in Johnsons Plan und so verhielt er sich auch. So als ob es nur auf seine Meinung und seinen Willen ankommt. Ob es für das Land und deren Bürger gut ist egal, er ist der Allwissende.
So war bis zum Abend nicht klar, ob er einen Brief nach Brüssel schicken würde um einen weiteren Aufschub zu erbitten. Die Opposition hatte ihm, falls er sich über das Gesetz stellen würde angedroht, am Montag vor ein Gericht zu zerren. Darauf wollte er es dann doch nicht ankommen lassen. Setzte jedoch eine weitere Marke a la Johnson und verweigerte seine Unterschrift unter das Schreiben. Ja er ging noch weiter, schickte einen zweiten Brief, in dem er quasi äußerte, zum ersten Brief gezwungen worden zu sein und weiterhin am Austrittsdatum des 31. Oktobers festhalten zu wollen.
Genau mit diesem zweiten Brief wird sich nun am Montag ein schottisches Gericht befassen und untersuchen, ob so etwas überhaupt rechtens wäre. So langsam sollte man vielleicht mal etwas anderes untersuchen. Was, das überlasse ich der Fantasie der Leser.
Dieser trump’sche Ableger hat aber eben den Nachteil, dass das Unterhaus in GB noch funktioniert und John Bercow sich gar nichts sagen lässt.
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Zum Glück macht man im Unterhaus dieses Theater nicht mit, jedenfalls größtenteils.
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Die Ausschnitte der Debatte in den Tagesthemen waren bei allem Chaos irgendwie auch erfrischend, zeigten sie doch, daß ein Parlament auch funktionieren statt nur abnicken kann.
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Ich bin gespannt, ob man im Unterhaus auch weiterhin diese Linie beibehält.
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Habe dazu vorhin bei wdr2 eine nette Anmoderation gehört: „Wenn man austreten will, aber nicht kann.“ 🙂
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Fraglich ist, ob viele überhaupt noch austreten wollen. Hier würde ein zweites Referendum vielleicht doch etwas mehr Klarheit schaffen.
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Möglich – aber dazu müssen die wahrscheinlich monatelang über die Frage diskussieren, die auf dem Ankreuzzettel stehen soll.
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(.) Ich bin dafür, dass wir dagegen sind.
(.) Ich bin dagegen, dass wir dafür sind
(Zutreffendes bitte ankreuzen).
Das wird Jahrhunderte daueren 🙂 🙂
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