Hysterie war schon immer der falsche Ratgeber. Doch leider scheint sie in diesen Tagen immer mehr aufzukommen. Es fing eigentlich ganz harmlos an. Erst wurde Toilettenpapier im Keller gestapelt, dann fühlten sich die Fernsehanstalten berufen den Seherinnen und Sehern eine Aufforderung einzublenden, dass sie zu Hause bleiben sollen.
Nun gibt es seit einigen Tagen für Berlinerinnen und Berliner ein „Einreiseverbot“ in die Prignitz. Dort möchte man kein Auto mit einem B am Anfang des Nummernschildes mehr sehen. Sie sollen in Berlin bleiben.
In Bayern gibt es Tegernsee ähnliches. Auch dort ist man nicht bereit Ausflügler aus München zu akzeptieren. Sie sollen einfach in München bleiben.
Da frage ich mich, was werden Berlinerinnen, Berliner, Münchnerinnen und Münchner in diesen Gebieten schon vorhaben. Shoppen geht nicht, in Cafés oder Restaurants setzen geht nicht, also was bleibt? Klar sie gehen einfach spazieren. Und eine Übertragung des Virus in freier Natur gilt eher als unwahrscheinlich.
Ein Discounter in unserer Nähe hat sich etwas besonderes ausgedacht. Man darf nur noch mit einem Einkaufswagen in den Laden. Die Einkaufswagen wurden selbstverständlich verknappt. So muss man draußen warten bis ein Kunde mit einem heraus kommt. Dann darf man mit diesem den Discounter betreten. Ohne Einkaufswagen wird der Zutritt verweigert. Wenn man als nur mal schnell Zucker oder Mehl oder sonst eine Kleinigkeit benötigt, so muss man einen Einkaufswagen benutzen. Für mich auch eine sehr fragwürdige Methode. Ich kenne jedenfalls schon zwei, die dort nicht einkaufen gehen.
Der Chef des Robert Koch Institutes befürchtet nun auch noch italienische Verhältnisse in Deutschlands Krankenhäusern. Patsch das musste nun auch noch sein. So eine Aussage wird die Menschen dann noch mehr in Aufruhr versetzen. Bisher hat sich dieses Institut nicht besonders mit Ruhm bekleckert in dieser Krise. Nun möchte man auch noch Panik verbreiten?
Der Aussagen von Herrn Wieler dürfte entgegenstehen, dass in deutschen Krankenhäusern momentan ca. 100 Menschen aus Italien und Frankreich behandelt werden. Sie wurden, schwer erkrankt, eingeflogen um hier behandelt zu werden. Also so überlastet ist man offensichtlich noch nicht. Das kann sich natürlich ändern. Doch wer mag jetzt schon seriös voraussagen wie die Pandemie sich entwickelt? Das RKI jedenfalls lag bisher fast stets falsch.
Damit ich nicht falsch verstanden werde, ich möchte die Pandemie nicht verharmlosen. Das ist eine ernste Sache. Jedoch sollte man eine zusätzliche Panikmache tunlichst unterlassen. Wozu sie führt, konnte in den letzten Wochen jeder erfahren, der einkaufen war.
Abgezählte Einkaufswagen hat hier auch ein Laden. Allerdings mit der freundlichen Erklärung des Filialleiters, daß er – wohl orientiert an der Fläche des Ladens – in diesem Fall nur 40 Kunden drin haben darf. Also gibt es 40 Wagen, um das einzuhalten.
Aber es spielen sich teilweise grotesk anmutende Szenen ab, so ernst man dieses Virus auch nehmen sollte. Auf dem Wochenmarkt meinte neulich eine, es hilft, wenn sie ihren frisch gekauften Blumenstrauß vor den Mund hält und seitwärts der anderen Leuten den Rücken zudrehend an denen vorbei den Rückzug andreht. Vorher hatte sie verlangt, daß die Leute hinter ihr sich an der anderen Schlange anstellen, damit sie nicht angesteckt wird. – Wahnsinn!
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Allerdings es spielen sich teilweise groteske Szenen ab. Die gehen von Panik bis Sorglosigkeit.
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Vor allem immer unter der Prämisse: die Überträger sind ja stets die Anderen. Das ist es, was mir so dermaßen auf den Senkel geht.
Sachen wie Spuckschutz und einen gewissen Abstand kann man meinetwegen auch nach Corona gern beibehalten.
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Das mit den Einkaufswagen, das hatten wir hier beim örtlichen Lidl auch. Aber nur einen Tag, dann hat man sich den Kunden geschlagen gegeben, die draußen „Wir sind das Volk!“ brüllten 🙂 Ändere die Einkaufsgewohnheiten eines Menschen, und du holst dir Ungemach ins Haus.
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Vor dem Discounter den ich meinte, standen die Einkaufswilligen ganz brav und warteten. Wir benötigten tatsächlich nur eine Kleinigkeit, die wir auf dem Weg nach Hause schnell mitnehmen wollten. Nein und wir warteten nicht.
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Unsere Tochter behandelt auch C-Patienten im Krankenhaus, wobei das Personal dort schon jetzt komplett ausgelastet ist; gleichwohl werden auch die eingeflogenen Patienten natürlich genauso behandelt – allerdings (und da widerspreche ich Dir) sind die Kapazitäten ausgereizt und man ist sehrwohl ausgelastet bis unters Dach/bzw. Hutspitze
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Da habe ich mich wohl etwas falsch ausgedrückt. Dass Ärztinnen, Ärzte und das Pflegepersonal am Limit und sehr oft darüber hinaus arbeiten, ist wohl jedem klar. Ich meinte die Kapazität der vorhandenen Betten für Pandemieerkrankte. Wenn die Berichte in den Medien stimmen, sind da noch etliche Kapazitäten vorhanden. Wer diese mutmaßlich vorhandenen Kapazitäten dann medizinisch betreuen soll, das ist eine andere Frage. Zumal es, und das mag man ja fast nicht glauben, an Sicherheitskleidung an allen Ecken mangelt.
Hier macht sich das jahrelange „Gesundsparen“ der Krankenhäuser nun sehr deutlich bemerkbar. Und da meine ich nicht die Schutzkleidung, sondern die, die für die medizinische Betreuung stehen. Das haben die Vorgänger von Spahn verbockt.
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Auch der Platz ist schon „am Ende“, denn Du kannst diese Betten eben nicht so einfach auf eine Station legen, da es besonderer Schleusen und Vorsichtsmaßnahmen bedarf. Aus Zweibett-, werden schon Dreibett-Zimmer, um den Platz zu bekommen..
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