Nummer VIER Bruno Labbadia

Seit Montag pfiffen es nicht nur die Spatzen vom Dach des verwaisten Olympiastadions. Bruno Labbadia soll, möglichst sofort, neuer Trainer von Hertha BSC werden. Schon als der „Allwissende“ fluchtartig aus Berlin verschwand, hatte M. Preetz die Verpflichtung von B. Labbadia als mögliche Option in Erwägung gezogen.

Jedoch gab er dem Co-Trainer des Allwissenden A. Nouri die Chance als Chef weiter zu arbeiten und wollte nach eignen Aussagen die Saison auch mit ihm beenden. Nun kam es, wieso auch immer, das weiß man bei M. Preetz ja nie so genau, wieder einmal anders. M. Preetz traute A. Nouri den Klassenverbleib nicht mehr zu. Wie er in der Spielpause zu dieser Einsicht kam, bleibt sein Geheimnis.

Nachdem er von seinem Favoriten N. Kovac wohl wieder eine Abfuhr erhalten hatte, zog er endgültig die Karte B. Labbadia. Der nun also von vornherein wieder nur eine Notlösung darstellt. Aber ein taktvolles Vorgehen war noch nie die Stärke des M. Preetz.

Sei’s drum, B. Labbadia ist, sollte die Saison tatsächlich irgendwann fortgesetzt werden, nicht zu beneiden. Als Trainer Nummer vier in einer, wenn auch durch die Spaßbremse eventuell verlängerten Saison, hat er eine alles andere als vernünftige Arbeitsbasis, auch wenn er ein erfahrener und auch mit verzwickten Situationen erfahrener Trainer ist.

Ich wünsche im viel Glück für eine Aufgabe, um die ihn wohl die wenigsten in der Branche beneiden werden. Willkommen in Berlin B. Labbadia.

So verliert man Kunden

Bis jetzt habe ich den ganzen Rummel um Covid-19 mit Gelassenheit und Humor verfolgt. Die Toilettenpapierräuber, die Mehl- und Zuckerhamster, die Hefehamster und, und, und. Doch gestern reichte es auch mir.

Ich hatte extra bis zum achten des Monats gewartet um dem ersten Ansturm auf die Geldautomaten zu entgehen. Doch gestern war es nun soweit, ich fuhr zur Bank, wohl wissend, dass man nur Geld abheben kann, ansonsten ist sie geschlossen. Doch mehr wollte ich je nicht. Also Auto eingeparkt, die Tür zur Filiale vorsichtig geöffnet und schon sah ich in ratlose Gesichter.

In dieser Filiale, einer großen deutschen Bank, ich verrate natürlich nicht den Namen, sind drei Geldautomaten. Zwei davon waren besetzt, und als ich mich hinter einer Frau brav anstellte, da ich keine großen Scheine mag und weiß, dass der in der Mitte, kleinere Scheine ausgibt, drehte diese sich um und sagte, ich könne es auch am dritten Automaten versuchen, bei ihr ging er nicht und sie wartet jetzt schon einige Minuten an diesem und es geschieht nichts.

Also ging ich dann doch zum Automaten nebenan, schob die Karte rein und alles lief normal. Den Betrag habe ich eingegeben, die Geheimzahl und dann …, ja dann …, und nach einer Weile immer noch dann …, also nach einer weiteren Weile und dann …, kam die Meldung, aus technischen Gründen ist eine Auszahlung momentan nicht möglich. Und nach weiteren unendlichen Minuten kam die Karte dann auch wieder raus.

Die Frau die mich schon vorher darauf aufmerksam machte, dass da etwas schief läuft, wartete noch immer auf ihre Karte und am ersten Schalter stand eine Frau mit ihrem Rollator, die tatsächlich nur sehr schlecht laufen konnte. Für sie tat es mir besonders leid, dass die Auszahlung nicht möglich war.

Da betrat ein Mann die Bank, dem ich sogleich sagte, er kann sich das reinstecken der Karte schenken, es funktioniert nicht und es dauert ewig, bis die Karte wieder heraus kommt. In diesem Moment betrat ein weiterer Mann die Bank, und hörte wie der, dem ich sagte, dass die Auszahlung nicht geht, sagt, dann fahre ich halt in die Filiale B. Worauf der eben eingetretene erwiderte, er hatte die Situation wohl sehr schnell erkannt, das hat keinen Zweck, da komme er gerade her.

Ich war, das muss ich zugeben, einigermaßen angefressen. Nicht weil ich kein Geld bekam, sondern wegen der Frau, die sehr schlecht laufen konnte. Für sie ist es bestimmt nicht angenehm, wenn sie kein Geld abheben kann. Und bargeldlos kann man, auch im Jahr 2020 in Berlin, nicht überall zahlen. Auch wenn man Filialen wegen Covid-19 vorübergehend schließt, so kann man, als große Bank dafür sorgen, dass die Geldautomaten bedient werden.

Ich sehe dahinter auch den Versuch, die gegenwärtige Lage auszunutzen, um den Kunden die bargeldlose Zahlung aufzudrängen. Damit man mit den lästigen Kunden noch weniger zu tun hat, die Gebühren jedoch nicht nach unten angepasst werden.

Da ich bargeldlose Zahlung nicht mag, werden sie bei mir kein Glück haben..

Beat-Club

Als der Beat-Club sein 50-jähriges feierte, gab es auf NDR 3 die lange Beat-Club Nacht. Und natürlich habe ich diese aufgenommen.

Am gestrigen Abend, ich habe die ewigen Sondersendungen satt, habe ich mir diese Aufnahme eine ganze Weile angeschaut und dabei gedacht, was war das doch damals für eine optimistische muntere Musik. Die Texte, na ja, da hört man, oder hörte man ohnehin nicht hin. Die Musik war es, die begeistert. Und im Beat-Club sind sie alle aufgetreten. Nur die Beatles und die Rolling Stones waren nur mit Videos vertreten. Das war wahrscheinlich auch besser so. Sie waren halt die Superstars der 1960er Jahre.

Natürlich ist für die Generationen die in den nachfolgenden Jahrzehnten, wie ich in den 1960er Jahren, im Teenageralter waren, eben die Musik des jeweiligen Jahrzehntes die beste, die es ja gab. Und ja auch aus den folgenden Jahrzehnten kam noch gute Musik hervor.

Bis auf Techno höre ich eigentlich fast jede Musikrichtung. Bei Technomusik streike ich. Da bin ich sehr konsequent.

Ich möchte die Musik der letzten Jahrzehnte nicht bewerten, doch die der 1960er Jahre war schon deshalb außergewöhnlich, weil sie uns damals wie eine Befreiung aus dem Mief vorkam. Eigentlich ist es für die, die diese Zeit nicht erlebten schade. Ein Gedanke beschlich mich dann beim anschauen der Videos doch noch, ich dachte, die sind heute alle so alt oder noch älter als ich. Aber das ist eben nun mal nicht zu ändern.