Der Unternehmer Tönnies hätte viele Gründe etwas für seinen Ruf zu tun. Doch er scheint nach dem Motto zu verfahren, „ist der Ruf erst ruiniert …“ Wie anders lässt es sich erklären, dass er nun ganz keck die Lohnkosten für die Zeit in der seine Mitarbeiter in Quarantäne sind, einfordert. Sogar der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner geht dies zu weit.
Nach dem Infektionsschutzgesetz würde dem Unternehmer die Erstattung wohl zustehen, da das Gesundheitsamt den Laden dichtmachte. Nur hat er nach meiner Meinung, die ich jedoch nicht exklusiv habe, wesentlich dazu beigetragen, dass solch ein massiver Ausbruch unter seinen Mitarbeitern möglich war. Die Arbeits- und Wohnbedingungen der Mitarbeiter wurden in den letzten Wochen hinreichend durch die Medien erläutert.
Dann noch die Lohnkosten vom Steuerzahler einzufordern, halte ich für ein falsches Signal, um es mal möglichst neutral auszudrücken.
Mich wundert etwas diese „Hexenjagd“ gegen Tönnies (wegen der Corona-Vorfälle), wenn man bedenkt, dass z.B. bei Daimler teilweise genau die gleichen Probleme hat.
Und ich denke, dass andere Firmen, die mit ähnlichen „Subunternehmerverträgen“ arbeiten, auch diese Probleme haben (z.B. Schiffbau im Papenburger Raum? z.B. VW?)
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Findest Du, dass ich mit meiner Meinung Hexenjagd betreibe?
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Ich weiß nicht, ob das Wort „Hexenjagd“ so (subjektiv) zutrifft, aber
a) beigetragen haben all die Idioten, die ungeschützt durch die Gegend laufen (siehe Dienen anderen, passenden Beitrag)
b) seit Jahren sind die Zustände bekannt, ohne dass etwas angeprangert oder gar Produkte gestoppt worden sind (wobei Gabriel da noch die Krönung setzt). Welcher verbrauchen hatte den vor der Krise einen Pfifferling dafür gegeben.
c) er beantragt Gelder, wie eine Vielzahl von anderen Unternehmern (peinliucherweise sogar Werder) auch;
Ich denke vielmehr, der falsche Weg ist es, derzeit aufgrund der Corana-Krise so etwas anzuprangern. Anzuprangern sind die (seit jahrzehnten bekannten) Zustände nicht nur in diesem Schlachthof und die Zulassung der „Subunternehmerschaft“.
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Für gewöhnlich soll Tönnies den Leuten je Fehltag zehn Euro von ihrem Lohn abziehen, sagte jemand im Interview, als das Ganze anfing.
Ich bin da ein wenig hin- und hergerissen. Moralisch erscheint es natürlich ganz schön dreist, sich die Lohnkosten zurückholen zu wollen.
Andererseits: wenn die Gesetzeslage es ermöglicht, diesen Weg zu gehen, dann sollte sich Frau Klöckner dort echauffieren, wo solche Gesetze samt Lücken gemacht werden. (Gilt übrigens auch für den Adidas- Aufreger von vor einigen Wochen.)
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Albern finde ich, dass SPD-Abgeordnete nun auch eine Gefängnisstrafe für ihn ins Gespräch bringen. Das sollten sie lieber der Staatsanwaltschaft und den Richtern überlassen.
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Mit der NUmmer hätten die vor 50 Jahren vielleicht noch die alte Stammklientel bedienen können. Heute wirkt es nur lächerlich. Vielleicht sollten diese Leute erst denken, dann posten?
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Da habt Ihr Beide vollkommen recht. Derzeit haut fast jeder einen Unsinn raus, Hauptsache er sich so populistisch, dass er auf Seite 1 bei der Blöd kommt.
Ich kann Tönnies nicht für einen Cent Sympathie bringen, aber es ist viel zu einfach, es an seine Person aufzuhängen.
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