Moment mal: Ist sein Platz in Bayern?

Ach wär er doch im Bayernland geblieben, so könnte man die Gedanken der Möchtegernkandidaten für das Kanzleramt interpretieren.

Er betont es wieder und wieder und immer, immer wieder, sein Platz ist in Bayern. Aber neuerdings mit einem süffisanten Lächeln um die Mundwinkel. Und gerade das dürfte besonders dem Möchtegernkandidaten A. Laschet aufstoßen. Er bemüht sich zwar in jedes, aber auch tatsächlich jedes Mikrofon zu sprechen und wo auch immer eine Kamera steht, da steht er sofort im Linsenbereich, doch das interessiert die meisten herzlich wenig.

Auffallend ruhig ist es um F. Merz. Sieht er seine Chance darin, dass sich A. Laschet um Kopf und Kragen redet? Nachzuvollziehen wäre es. Und der dritte Kandidat im Bunde? Wo ist er eigentlich?

Da ist es nicht verwunderlich, dass man in der CDU zunehmend nervöser wird und die Gefahr aus Bayern so manchem den Angstschweiß auf die Stirn treibt. Denn, dass das Angebot an Kandidaten für das Amt des Bundeskanzlers alles andere als berauschend ist, das weiß man auch in der CDU-Zentrale. War doch die amtierende Parteivorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer schon mehr als überfordert, so darf man zumindest bei zwei Kandidaten der drei die jetzt zur Wahl stehen, ähnliches befürchten.

Das könnte die Chancen für M. Söder erhöhen. Es wäre für ihn bestimmt eine Genugtuung, das zu erreichen, was seine Vorgänger Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber nicht schafften.

Es zeigt jedoch in aller Deutlichkeit, dass Politiker von Format mittlerweile Mangelware in der Bundesrepublik sind. Und genau das kann einem ruhelose Nächte bereiten.