Das war der 4. Spieltag

Kramaric gegen Haaland das wird das Duell der Torjäger in Sinsheim, so glaubte man. Doch daraus wurde nichts. Denn Kramaric wurde positiv auf die chinesische Spaßbremse getestet und Haaland nahm erst einmal auf der Bank Platz. Und so plätscherte das Spiel dann vor sich hin. Bis es zur Einwechselung von Reus und Haaland kam. Kurz danach erzielte Marco Reus nach einem Querpass von Haaland den Siegtreffer des BVB.

Unentschieden trennten sich der SC Freiburg und Werder Bremen. Die Bremer blieben im dritten Spiel ohne Niederlage und vielleicht hatte der viel gescholtene Frank Baumann doch recht, als er trotz des Fastabstieges am Trainer festhielt. Spielt Freiburg eigentlich noch immer im Dreisamstadion oder sind sie mittlerweile ins neue, längst fertige Stadion umgezogen? Da gab es wohl eine Klage, doch was daraus geworden ist, ist mir nicht bekannt.

Auch im Abendspiel zwischen Borussia Mönchengladbach gegen den VfL Wolfsburg gab es keinen Sieger. Für den VfL war es bereits das vierte Unentschieden.

Das machte Bayer 04 Leverkusen, die vor dem Spiel in Mainz dreimal Unentschieden spielten, besser. Sie gewannen in Mainz.

Das Tor des Tages erzielte, jedenfalls nach meiner Meinung, der eingewechselte Yussuf Poulsen in Augsburg. Von Nagelsmann eingewechselt, erzielte er kurz danach ein wunderschönes Tor zum 2:0 Endstand in Augsburg. Wie lange spielt der eigentlich schon bei RB? Den habe ich schon in der 3. Liga immer gerne gesehen.

Hertha BSC erwies sich im Olympiastadion erneut als guter Gastgeber. Viele glaubten, Bruno Labbadia kann am Sonnabend ein kleines Jubiläum feiern und gegen einen seiner ehemaligen Vereine seinen 100. Sieg als Trainer feiern. Doch der VfB und natürlich Hertha waren Spaßverderber. Wobei man Hertha nicht einmal unterstellen kann, dass sie kein ordentliches Spiel geliefert hätte. Doch wenn man in der Abwehr flattert und der Sturm das Tor immer entweder zu weit links, rechts oder etwas höher vermutet, kann man eben auch dieses nicht treffen. Dazu kam, dass sowohl Córdoba, wie auch Cunha erst am späten Donnerstag-Abend wieder in Berlin landeten. Nur, mit solchen Problemen müssen auch andere Vereine klar kommen. Etwas irritiert war ich über die Reaktion von B. Labbadia nach dem Spiel. Das hörte sich schon fast etwas hilflos an. Ich bin gespannt, ob der Wadenbeißer des Investors nun wieder große Sprüche ablässt.

An einen Sieg gegen Stuttgart und in Leipzig glaubte ich, einige erinnern sich vielleicht an meine Kommentare unter der Woche, ohnehin nicht. Auch ist mir noch nicht bange, denn die Mannschaft hat Substanz. Sie muss sich nur finden und aus dem zusammengewürfelten Haufen eine Mannschaft werden. Vielleicht erwächst aus ihr auch einer, der den anderen auf dem Platz mal mächtig in den Allerwertesten tritt. Doch das braucht eben eine gewisse Zeit. Geduld ist das Wort der Stunde. Und ich hoffe, man gewährt diese auch dem Trainer. Denn Hertha hat einen großen Umbruch hinter sich. Muss neue Spieler integrieren und wichtige Stützen der Mannschaft sind weg. Vielleicht hat man sich mit den Millionen des Investors zu sicher gefühlt und den Umbruch zu forsch betrieben. Viele Mannschaften der Liga haben weit weniger an Transfers veranstaltet und ihren Kader zusammen gehalten. Das könnte sich nun als Vorteil erweisen.

Bayern gewann bei Arminia Bielefeld, wie es so schön heißt, standesgemäß. Und das obwohl sie sich in einer Real-Schule umziehen mussten. Wegen der Spaßbremsen-Regeln. Das wäre bei einer anderen Gastmannschaft wahrscheinlich kein Thema. Bei den Bayern muss es natürlich erwähnt werden.

Seinen ersten Punkt der neuen Saison erkämpfte sich der FC Köln im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Die Führung der Eintracht egalisierte der Ex-Herthaner Ondrej Duda. Der weiß eben immer noch, wo das Tor steht.

Auch im letzten Spiel des Spieltages zwischen Schalke 04 und Union Berlin gab es keinen Sieger und so holte auch der FC Schalke 04 seinen ersten Punkt in dieser Saison.

Moment mal: Was nun CDU/CSU?

Wenn drei sich streiten so könnte alles ganz anders kommen? Armin Laschet, Friedrich Merz und Norbert Röttgen möchten so gerne Vorsitzende der CDU und damit wahrscheinlich auch Kanzlerkandidat werden.

Laut einer Umfrage trauen 19 Prozent F. Merz zu ein guter CDU- Vorsitzender zu werden. 17 Prozent gibt es für A. Laschet und 8 Prozent für N. Röttgen. Insgesamt ist das ein eher mitleiderregendes Ergebnis für die drei Kandidaten oder anders ausgedrückt, man traut eigentlich keinem zu dieses Amt zu führen und als Kanzlerkandidaten wären sie wohl eher ein Grund CDU nicht zu wählen.

Mehr Zustimmung für den CDU-Vorsitz bekommt einer, der überhaupt nicht zur Debatte steht. 22 Prozent der Befragten fanden, dass J. Spahn ein guter CDU-Vorsitzender wäre. Jedoch als Kanzlerkandidat wurde er auch nicht gehandelt. Nur hat er sich dafür entschieden, A. Laschet zu unterstützen und tritt, noch, nicht an.

Der absolute „Superstar“ im Kanzlerranking kommt jedoch aus Bayern. Markus Söder heimst hier glatte 34 Prozent ein, wenn es um die Kandidatur zum Bundeskanzler geht. Weit abgeschlagen folgen mit 12 Prozent F. Merz, 8 Prozent J. Spahn, 7 Prozent A. Laschet und N. Röttgen mit 5 Prozent.

Solche Umfragen sind selbstverständlich jeweils eine Momentaufnahme und können in einigen Wochen ganz anders ausschauen. Jedoch zeigt es, dass es in der CDU offensichtlich keinen Kandidaten gibt, dem man die Nachfolge von A. Merkel zutraut.

Und die Auswahl ist ja auch eher übersichtlich. Hier hat die CDU/CSU ein Jahr vor der Wahl ein ernst zu nehmendes Problem. Ob man bei der CDU bereit wäre einen Politiker der Schwesterpartei, als Kanzlerkandidaten zu nominieren halte ich für sehr fragwürdig. Denn es könnte einen erheblichen Stimmenverlust für die CDU bedeuten. Das kann der Partei jedoch auch mit jedem der drei sich zur Wahl stellenden passieren.

So bleibt es spannend, wie sich die Partei aus diesem Dilemma befreien möchte. Nachdem schon die letzte Wahl der CDU-Vorsitzenden und mutmaßlichen Kanzlerkandidatin mächtig in die Hose ging, kann man sich in der Partei kaum nochmals einen Fehlgriff erlauben. Denn, dass Annegret Kramp-Karrenbauer dieser Funktion und diesem Amt nicht gewachsen war, wussten viele. Nur die Mitglieder der CDU nicht. Und ähnlich verhält es sich jetzt auch.

Eigentlich müsste man mit der CDU Mitleid haben. Ist sie die nächste Volkspartei, die bald ohne Volk dasteht?