Am Mittwoch gab es einen Artikel in einer Berliner Tageszeitung und darin wurde die Lustlosigkeit der Fußballzuschauer behandelt. So hat es z. B. Hertha BSC nicht geschafft, die 4000 Karten für das Heimspiel gegen den VfB Stuttgart komplett zu verkaufen. Nun könnte man natürlich denken, na ja Hertha, die sind ja eh eine Wundertüte und manchem Zuschauer ist es einfach zu blöd, sich das Gewürge im Stadion anzuschauen. Doch halt, nicht nur Hertha hat dieses Problem, sondern auch einige andere Vereine der ersten und zweiten Bundesliga.
Woran liegt das? Die Menschen müssten doch an den Stadiontoren rütteln, um reingelassen zu werden, oder? So denkt man jedenfalls bei der DFL. Es gibt bestimmt mehrere Gründe dafür. Die Maßnahmen im Stadion oder die An- und Abfahrten, Fußballmüdigkeit könnte man auch meinen. Doch das glaube ich nicht, denn bei einem durchschnittlichen Zuschauerdurchschnitt bei Hertha von ca. 48.000 dürfte es kein Problem sein, 4000 Karten loszuwerden. Da darf man gespannt sein, ob sich das verfestigt oder eher eine Momentaufnahme bleibt.
Doch nun zum Wochenendgeschehen. Heute Abend empfängt der VfB Stuttgart den 1. FC Köln und könnte somit sein Punktekonto erweitern und den Sieg in Berlin vergolden. Ob das gelingt? Die Spieler des FC Köln und deren Trainer dürften einiges dagegen haben.
Bayern München empfängt die Elf von Eintracht Frankfurt. Nachdem bei den Bayern der zweite Corona-Fall bekannt wurde, dürfte das Spiel unter besonderen Sicherheitsvorkehrungen stehen.
Union Berlin empfängt den SC Freiburg und würde mit einem Sieg weiter nach oben in der Tabelle rutschen.
Mainz 05 wird gegen die Gäste aus Mönchengladbach versuchen, seine ersten Punkte einzufahren. Doch das dürfte sehr schwierig werden. Auch wenn BMG das Spiel am Mittwoch noch in den Knochen stecken könnte und der Ärger über den späten Ausgleich.
In Leipzig möchte Hertha BSC, geht es nach dem Trainer, die Reset- Taste drücken und ganz anders auftreten als gegen den VfB Stuttgart. Immerhin konnte die Mannschaft nun eine Woche gemeinsam trainieren, d.h., fast gemeinsam, denn es gab doch wieder einige Verletzte. Ob gegen RB die große Wende gelingt, dürfte dann wohl doch eher ein Wunschtraum sein. Auch wenn der Trainer von RB vor der Hertha warnte und sagte, die Mannschaft sei viel stärker als die drei Punkte, die sie bisher auf dem Konto hat. Da mag er sogar recht haben. Auf dem Papier jedenfalls, doch Herthas größtes Manko ist, dass die Mannschaft eben noch keine Mannschaft ist und der „Betriebsfrieden“ am letzten Sonnabend auf dem Platz und danach empfindlich gestört wurde. Damit es für Herthas Bosse nicht langweilig wird, steht am Sonntag die Jahresversammlung an. Gibt es in Leipzig eine Klatsche, so werden die Fragen an den Geschäftsführer M. Preetz nochmals an Schärfe zunehmen. Denn er wollte den Umbruch und er ist größtenteils für die Zusammenstellung der aktuellen Mannschaft verantwortlich. Da werden jetzt einige stutzen und sich fragen und der Trainer? ZU einem eher geringen Teil. Ich wollte das auch nicht glauben.
Am Abend des Sonnabends gibt es dann den Revierschlager zwischen dem BVB und Schalke 04. Ausgehend von der momentanen Ausgangslage, müsste der BVB die Knappen aus dem Stadion schießen. Aber auch der BVB ist einfach ohne Konstanz und schon deshalb bin ich auf den Ausgang gespannt.
Gelingt dem VfL Wolfsburg gegen die Aufsteiger aus Bielefeld der erste Dreier? Bisher sammelten die Wölfe die Pünktchen wie die Eichhörnchen. Ob am Sonntag mal die Wölfe durchkommen?
Werder Bremen empfängt 1899 Hoffenheim und hofft natürlich auf weitere drei Punkte. Das würde die Stimmung an der Weser bestimmt weiter steigen lassen und die letztjährige Katastrophensaison käme dann wohl etwas in Vergessenheit.
Am Montag empfängt Bayer 04 Leverkusen den FC Augsburg. Auch wenn die Fuggerstädter gut in die Saison gestartet sind, so halte ich Bayer hier für den Favoriten.
So sind wir also erst am späten Montagabend schlauer, wie der Spieltag gelaufen ist. Dass es wieder keinen Heimsieg geben wird, wie am 4. Spieltag, glaube ich jedoch nicht. Auch wenn es mir recht wäre, denn dann hätte Hertha in Leipzig zumindest nicht verloren.