Ach ist das schlimm!?

Journalistische Heucheleien ist man gewohnt. Doch in der gestrigen Sportschau platzte mir dann doch der Kragen.

In der Formel 1 gab es einen schlimmen Unfall und bevor der Moderator auf den Bericht vom Rennen einging, musste dieser Unfall dann doch erst einmal gezeigt werden. Was heißt einmal? Nein natürlich noch einmal in Zeitlupe damit man aber auch alles mitbekommt. Natürlich war der Moderator schwer erschüttert. Im Bericht vom Rennen wurde der Unfall nochmals gezeigt und nochmals und nochmals.

Ich frage mich, ist das tatsächlich journalistische Informationspflicht? Dann würde es völlig ausreichen es einmal zu zeigen. Man muss kein geheucheltes Entsetzen benutzen, um solch einen Unfall zigmal zu zeigen. Jedenfalls ist das meine Meinung.

Der Blödsinn lauert überall

Weihnachtsmärkte im Freien werden verboten, Gaststätten, Restaurants und Schnellimbisse geschlossen. Es wird verkündet, dass man in Geschäften pro Kunden mindestens 10 m² Platz haben muss, damit man genug Abstand halten kann.

Ich frage mich gehen die, die das beschließen auch mal einkaufen? Schauen sie in den Regalen nach Ware und noch blöder wird es an den Kassen. Wir machen unseren Einkauf oftmals in einem großen Supermarkt. Dieser hat 14 Kassen. Am Eingang stehen Schilder man soll auf den Abstand von mindestens 1,5 Metern achten. Jedoch wie sieht es an den Kassen aus? 10 m² Platz ist dort eine völlige Fehlanzeige. Da steht man dann Seite an Seite mit der/dem an der Nebenkasse. Weshalb ist es nicht möglich darauf zu achten, dass nur jede zweite Kasse besetzt ist? Offen sind von den 14 Kassen ohnehin meist nur 5-6 Kassen.

Ob ich der Geschäftsführerin oder dem Geschäftsführer mal einen Tipp geben sollte? 😀

Vor dem 9. Spieltag

Dieser Spieltag könnte ein Spieltag der vier führenden Mannschaften werden. Die Mannschaften von Platz 1 bis Platz 4 sollten lösbare Aufgaben haben. Aber der Reihe nach.

Heute Abend empfängt der VfL Wolfsburg den SV Werder Bremen. Wolfsburg ist in dieser Saison weiter ohne Niederlage und Werder hat auch erst eine, am ersten Spieltag, kassiert. Reißt eine Serie an diesem Abend?

Am Sonnabend um 15:30 Uhr empfängt Borussia Dortmund den sieglosen FC Köln und man muss, so glaube ich, schon großer Kölner Optimist sein, um zu glauben, dass die Serie gerade beim BVB ein Ende nimmt.

RB Leipzig empfängt Arminia Bielefeld und dürfte in diesem Spiel Favorit sein. Auch wenn sie ein CL-Spiel, wie auch der BVB in den Knochen haben.

Wesentlich offener könnte der Ausgang des Spieles von Union Berlin gegen Eintracht Frankfurt sein. Union hat gerade einen Lauf, doch die Eintracht sollte man nicht unterschätzen.

Der FC Augsburg spielt gegen den SC Freiburg. Für Freiburg wäre es auch mal wieder an der Zeit Punkte u sammeln. Ob das in Augsburg was wird?

In Stuttgart empfängt der VfB den Spitzenreiter aus München. Auch wenn der VfB bisher überraschend gut in die Saison gestartet ist, ob es auch gegen die Bayern zu einer Überraschung reichen wird, ist zumindest fraglich.

Apropos Serie, es ist fast Jahresende und relativ früh im Jahr hat Schalke 04 sein letztes Spiel gewonnen. Und das war gegen die Mannschaft, bei der sie morgen um 18:30 Uhr Gast ist. Borussia Mönchengladbach wird wohl alles daran setzen, dass es keine neuerliche Niederlage gegen Schalke 04 gibt. Sondern die Serie für Schalke weiter geht. Sind es bisher 24 Spiele ohne Sieg? Ich muss gestehen, dass ich den Überblick verloren habe. Konnte in dieser Woche jedoch lesen, dass eine Berliner Mannschaft so langsam um seinen Negativrekord bangt. Aber bei Tasmania waren es 31 Spiele in einer Saison. Bei Schalke ist es Saisonübergreifend. Gilt das eigentlich?

Am Sonntag um 15:30 Uhr empfängt Bayer 04 Leverkusen die Haaland geschädigte Truppe von Hertha BSC. Und in dieser Woche gab es erstmals vom Trainer der Hertha Kritik an der Einstellung einzelner Spieler. Wenn die Kritik auch eher leise war, so frage ich mich, wer ist den für die Einstellung einer Mannschaft verantwortlich? Ob B. Labbadia hier geschickt handelte, wird sich zeigen. Besonders könnte diese Kritik dem 24 Millionen-Einkauf Piatek gelten. Er war gegen Dortmund überhaupt nicht zu sehen. Wie eigentlich immer, wenn er aufgestellt wurde, und scheint einer der großen Irrtümer von Hertha zu sein. Aber der „Allwissende“ musste ja Geld rausschmeißen. Dabei soll die etwas eigenartige Arbeitsauffassung des Polen schon in Italien aufgefallen sein. Ob seine Kritik berechtigt war, kann man am Fernsehgerät kaum erkennen und ins Stadion dürfen wir ja nicht. Egal, wie auch immer, Hertha muss gegen Bayer und am nächsten Wochenende gegen Union punkten. Sonst kann es eng werden. In Leverkusen sah Hertha meist ganz gut aus, während man im heimischen Olympiastadion in den letzten Jahren stets deftige Niederlagen kassierte.

Am Sonntag um 18:00 Uhr versucht Mainz 05 gegen 1899 Hoffenheim die 3 Punkte aus Freiburg zu veredeln.

An diesem Spieltag könnte die Tabellenführung tatsächlich wechseln. Was größtenteils am VfB Stuttgart liegen könnte. Spielen sie gegen Bayern Unentschieden oder gewinnen sogar und der BVB, Bayer und Leipzig gewinnen ihre Spiele, so sind sie vorbei an den Bayern. Wobei bei Leipzig nur ein Sieg des VfB und ein hoher Sieg gegen Arminia Voraussetzung wäre.

Egal, lassen wir uns überraschen und freuen uns, dass kein Länderspiel in den nächsten Wochen ansteht.

Fast vergessene Songs

Vor einigen Tagen hatte ich mir einen Teil meiner gesammelten Werke einer Beat-Club Nacht, die vor Jahren mal auf NDR III gesendet wurde, angesehen. Neben vielen bekannten Songs gab es welche, die ich schon längst vergessen hatte.

Dieser Song gehörte dazu. The Flirtations und Nothing But A Heartache.

Deutsche Charts vor 50 Jahren

Und huch, schon sind wir im November 1970 gelandet. Was jedoch auch heißt, das Jahr 2020 neigt sich verdächtig schnell dem Ende zu. Also schauen wir mal auf die Top 20.

Quelle

01 A Song of Joy,                                             Miguel Rios

02 Lookin‘ out my Back Door,                      Creedence Clearwater Revival

03 Black Night,                                                Deep Purple

04 Paranoid,                                                     Black Sabbath

05 Lola,                                                               The Kinks

06 Neanderthal Man,                                       Hotlegs

07 El condor pasa,                                             Simon & Garfunkel

08 Du bist anders,                                              Peter Maffay

09 Oh wann kommst du?,                                 Daliah Lavi

10 The Witch,                                                      The Rattles

11 In the Summertime,                                       Mungo Jerry

12 War,                                                                  Edwin Starr

13 Es kann nicht immer die Sonne scheinen,   Heintje

14 Me and my Life,                                                The Tremeloes

15 All right Now,                                                    Free

16 Deine Einsamkeit,                                             Udo Jürgens

17 Back Home,                                                        Golden Earring

18 Wie der Sonnenschein,                                     Michael Holm

19 Ich hab‘ geträumt das Glück kommt heut‘ zu mir,   Roy Black

20 Es geht mir gut Chéri,                                         Mireille Mathieu

Und welchen Song stelle ich nun hier rein? Die Entscheidung war in diesem Monat nicht so leicht, wie in manch anderen des vergangenen Jahres. Ich habe mich für Platz 2 entschieden. CCR und Lookin‘ out my Back Door

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich den neuen Editor blöd finde?

Moment mal: Querdenken heißt …

… offenbar nicht nachdenken!

Eigentlich wollte ich zu dem Quark, anders kann man es kaum formulieren, wenn man noch höfflich bleiben möchte, von Jana aus Kassel nichts schreiben. Denn Aufmerksamkeit hat sie nicht verdient. Jedoch, je länger ich über das was sie auf der gestrigen Querdenkerveranstaltung in Hannover von sich gab, nachdachte, umso schlimmer fand ich ihre Worte. Ja sie sind eine Verhöhnung einer von den Nazis verfolgten und letztlich hingerichteten Sophie Scholl.

Wenn sich Jana aus Kassel mit ihr vergleicht, so tritt sie jene, die gegen das Naziregime couragiert eintraten, und ihren Widerstand mit dem Leben bezahlten mit Füßen. Dafür sollte sich Jana aus Kassel in Grund und Boden schämen.

„Ich fühle mich wie Sophie Scholl, da ich seit Monaten aktiv im Widerstand bin, Reden halte, auf Demos gehe, Flyer verteile und auch seit gestern Versammlungen anmelde“ so waren ihre Worte und diese wurden von den Teilnehmern der Versammlung auch noch beklatscht. Sie führte weiter aus, „Ich bin 22 Jahre alt, genau wie Sophie Scholl, bevor sie den Nationalsozialisten zum Opfer fiel“, mal abgesehen davon, dass Sophie Scholl 21 Jahre alt war, und bestimmt gerne 22 Jahre und älter geworden wäre, als sie von den Nazis hingerichtet wurde, halte ich es für unglaublich, sich solch eines Vergleiches zu erdreisten. Sich in einem sicheren Land auf die Bühne zu stellen und solche Sprüche von sich zu geben.

Sophie Scholl hat in einer Diktatur unter dem Einsatz ihres Lebens gegen eben diese gekämpft. Hätten wir, wie Jana aus Kassel es wohl glaubt, in der Bundesrepublik eine Diktatur, so wäre sie von der Bühne herunter verhaftet und weggesperrt worden. Wenn man in einer Demokratie groß wurde, kann man sich kaum vorstellen wie brutal Diktaturen sind. Ich befürchte jedoch, dass die junge Frau das nie begreifen wird.

Einem jungen Mann der für diese Veranstaltung als Ordner engagiert wurde, wurden die Ausführungen dann doch zuwider. Er zog seine orangefarbene Warnweste aus und wollte sie ihr mit den Worten, „für so einen Schwachsinn mache ich doch keinen Ordner mehr“, in die Hand drücken. Doch sie begriff überhaupt nicht, was er meinte. Einige Ordner kamen dazu und nahmen die Weste entgegen. Mit den Worten, „das ist Verharmlosung vom Holocaust“ ging er dann von einigen Polizeibeamten weg von der Bühne. Jana aus Kassel war so erregt, dass sie sich umdrehte, und weinte und das Mikrofon auf den Boden warf.

Das macht den Vergleich mit Sophie Scholl noch unglaublicher. Sophie Scholl stand noch aufrecht als sie vor Gericht stand und wusste, was sie erwartet. Jana aus Kassel kann noch nicht einmal die Meinung eines Ordners ertragen ohne in Tränen auszubrechen.

Ich frage mich seit Tagen, was läuft eigentlich schief in diesem Land. Wie kann es sein, dass immer wieder vergleiche mit dem NS-Regime gezogen werden? Jedoch sind die meisten, die sich auf diesen Demos herumtreiben, anderen Argumenten als der ihren überhaupt nicht mehr zugänglich. Und genau das macht mir zusehends Sorgen.

Der Haaland kam über sie

Autsch, das war wie ein Hurrikan, der in Gestalt von Erling Haaland, am Sonnabend durch das weite und kalte Rund des Olympiastadions fegte. Nach einer guten ersten Halbzeit und einer 1:0 Pausenführung für Hertha gegen den BVB, begannen kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit die Haaland-Festspiele. Innerhalb von 15 Minuten hatte er aus einem 1:0 für Hertha ein 1:3 für den BVB gemacht. Er wirbelte die Abwehr der Hertha derart durcheinander, dass sogar sein Trainer Favre später fragen musste, ob er nun drei oder vier Treffer erzielte.

Hertha brach in der zweiten Halbzeit völlig auseinander und hatte all die guten Tugenden aus der ersten Halbzeit irgendwo in der Kabine vergessen. So stand es am Ende 2:5. Hertha konnte froh sein, dass Favre seinem „Jungstar“ Youssoufa Moukoko noch ein paar Einsatzminuten gönnen wollte und Erling Haaland für ihn vom Platz nahm. Wer weiß, ob es sonst nicht noch schlimmer für Hertha gekommen wäre.

An dieser deftigen Heimniederlage hat die Mannschaft, nebst Trainer, mit Sicherheit eine Weile zu kauen. Jedoch sollte sie sich schnell sammeln, denn am Sonntag spielt sie in Leverkusen und dann kommt es zum Lokalderby gegen Union im heimischen Olympiastadion. Sollten auch diese Spiele verloren werden, so könnte es ungemütlich werden in der Geschäftsstelle. Der Investor grummelt ohnehin schon eine Weile vor sich hin und sein Wadenbeißer wartet nur auf eine Gelegenheit seine Ergüsse, die niemand hören möchte, unter die Medien zu bringen.

Ich glaube nicht an die große Wende in den Spielen in Leverkusen und gegen Union. Die Niederlage vom Sonnabend hat die Mannschaft und ihren Trainer hart getroffen. Härter als sie es sich vielleicht selbst eingestehen möchten.

Rune Jarstein der langjährige verlässliche Torhüter möchte möglichst in der Winterpause weg. Dann steht Hertha ohne erfahrenen zweiten Torhüter da. Ob Cunha sich Hertha weiter antut bezweifele ich auch. Der Vertrag mit ihm wurde, so glaube ich, nicht ohne Hintergedanken schnell um ein weiteres Jahr verlängert. Was darauf hindeutet, dass die Ablösesumme attraktiver wird. Schon im Sommer gab es einige Interessenten für ihn. Sollte er tatsächlich bis Saisonende hier bleiben, so ist er im Sommer mit Sicherheit weg. Einige Talente murren, da man teure Spieler einkaufte und sie dadurch kaum Einsatzmöglichkeiten haben.

Ich glaube Hertha steht ein heißer Herbst und Winter ins Haus.