Der Kranich ist gelandet

Als der jetzige Flughafenchef Lütke Daldrup am BER sein Amt übernahm, dachte ich, er ist ein weiterer Vorsitzender der Geschäftsführung, der ein paar Monate im Amt sein wird um irgendwann genauso ab zu tanken wie viele seiner Vorgänger. Also ein weiterer Kostenfaktor für die unendliche Geschichte des Flughafens.

Vor ein paar Monaten jedoch traute man seinen Ohren nicht, als er verkündete, dass der Flughafen am 31. Oktober 2020 ans Netz geht. Obwohl man schon merkte, dass da einer endlich strukturiert ans Werk geht.

Und als vor einigen Wochen der TÜV die letzten Prüfungen zufrieden abschloss, war klar, der BER wird tatsächlich eröffnet. Und zwar zu dem angegebenen Termin.

Damit sind die Probleme jedoch nicht alle beseitigt. Denn er ist seit gestern offiziell in Betrieb und auf Jahre hinaus total verschuldet. Der Steuerzahler muss weiterhin jährlich einen dreistelligen Millionenbetrag in den Flughafen pumpen, sonst ist er sofort pleite.

Der Vorsitzende der Geschäftsführung hat dafür gesorgt die Schlampereien zu beseitigen, die jahrelang verschludert wurden. Sein Verdienst ist es, dass der Flughafen 8 ½ Jahre nach seiner eigentlichen Eröffnung ans Netz geht. Er war auch dankenswerterweise dafür, dass es keine große Feier gab. Nur im Moment ist der Flughafen für sein Passagieraufkommen ein paar Nummern zu groß. Doch dafür kann niemand etwas. Durch die Spaßbremse aus China ist der Flugverkehr mächtig eingebrochen.

Vorgestern nun landete der erste Kranich (Lufthansa) auf dem Flughafen BER und eine Maschine der Chartergesellschaft Easy Jet.