… oder der Fußball wird so lange gesendet, bis ihn keiner mehr sehen möchte.
Es ist vielen bewusst, dass der Fußball an die Grenzen seines Wachstums gekommen ist. Doch die, die es ändern könnten, haben wenig Lust darauf, in tatsächlich wieder zu verschlanken.
Als die Ligen in Europa durch die Spaßbremse aus China ihren Spielbetrieb einstellen mussten, was hörte man doch für ungewohnte Sprüche. Die stetige Steigerung der Ablösesummen müsse ein Ende haben. Auch die Gehälter sollte man zumindest einfrieren. Tatsächlich zeigten sich viele Profis solidarisch und verzichteten auf einen Teil ihre Gehälter, um so die Arbeitsplätze von nicht spielenden Angestellten der Vereine zu retten.
Doch als die sommerliche Wechselstube eröffnet wurde, merkte man sehr schnell, das waren alles nur hohle Phrasen. Im Gegenteil, es wurden weiterhin munter horrende Ablösesummen bezahlt.
Dazu kam, dass die UEFA auf das durchpeitschen der sportlich völlig unnötigen und wertfreien National League bestand. Dafür wird der Spielbetrieb, der ohnehin schon eng getaktet ist, nur nochmals unnötig aufgebläht. Und der laufende Spielbetrieb der Ligen laufend unterbrochen.
Oliver Bierhoff bemängelte in dieser Woche, dass die Nationalmannschaft an Anziehungskraft und Zustimmung verloren hat. War Herr Bierhoff in den letzten zwei Jahren im Tiefschlaf? Entschuldigung für diese bewusst provokativ gestellte Frage. Denn wenn er bewusst anwesend war, so sollten ihm die Gründe dafür geläufig sein. Wenn nicht, so ist er der falsche Mann für seinen Posten. Ebenso wie J. Löw. Ihm den Neuaufbau der Nationalmannschaft zu überlassen ist in meinen Augen einer der größten Knackpunkte. Denn ich werde das Gefühl nicht los, dass nicht nur ein Teil der Fußballfreunde keinerlei Vertrauen mehr in diesen Bundestrainer hat.
Dazu kommen Champions League und Europa League so kann es sein, dass täglich Spiele im Fernsehen gezeigt werden. Woche für Woche sind nun an den Wochenenden und von Dienstag bis Donnerstag Spiele und sorgen dafür, dass viele sich von der einst so geliebten Sportart zumindest teilweise abwenden. Denn es geht nicht mehr um den sportlichen, sondern nur noch um den finanziellen Wert für Verbände und Vereine.
Die CL blähte man vor Jahren auf um sie sportlich attraktiver zu machen, so jedenfalls die Argumentation der „Macher“. Mit dem Erfolg, dass es kaum noch Überraschungen gibt.
Die Funktionäre der Profivereine, der DFL, des DFB, der UEFA und der FIFA geben sich größte Mühe, dass immer mehr Menschen sich zumindest teilweise vom Fußball abwenden. Sie sollten sich darüber im Klaren sein, dass ein Produkt das beim Verbraucher nicht mehr ankommt, auch für die Werbebranche uninteressant wird.