Als wir heute zum Einkaufen mit dem Auto unterwegs waren, hörten wir im Radio, natürlich ging es um das allbestimmende Thema, „in diesen schweren Zeiten“.
Mal ganz ehrlich, es ist nicht schön, welche Einschränkungen wir in Kauf nehmen müssen. Einkaufen macht auch keinen Spaß, hat es uns aber ohnehin noch nie, so hat sich das für uns nur insoweit geändert, dass es uns nun noch weniger Spaß macht.
Obwohl ich feststellte, dass 99 Prozent der Menschen die mit uns einkauften, sich an die Regeln halten und vernünftig sind. Ein paar Idioten gibt es eben immer. Das ist nicht schön, jedoch wohl kaum zu ändern.
Aber nochmals auf die „schweren Zeiten“ zurückzukommen. Unstrittig dürfte sein, dass viele mit der Situation überfordert sind. Sie müssen sich plötzlich um ihre Kinder kümmern und können sie nicht einfach abschieben. Sie merken plötzlich was für eine Luftblase ihr Ehepartner oder Ehepartnerin ist. Und, dass es eben nicht für jeden Lebensbereich eine App gibt. Sie müssen erfahren, dass in diesen Zeiten ihre Vollkaskomentalität nicht mehr funktioniert und sie einfach auch einmal improvisieren und sich um ihre Angelegenheiten selbst kümmern müssen.
Ja das sind dann eben „schwere Zeiten“ für sie, obwohl es keine „schweren Zeiten“ sind. Es ist hier ein Jammern auf hohem Niveau.
Schwere Zeiten, richtig schwere Zeiten, haben Menschen, denen man die Heimat genommen hat. Die bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt in Zelten übernachten müssen, die Tags davor noch bis zu 70 cm unter Wasser standen. Für die Trinkwasser ein kostbares Gut ist, das nicht aus der Leitung kommt. Die mit Booten, mit denen man schon an einem Binnensee kaum aufs Wasser möchte, versuchen das Mittelmeer zu überqueren. Diese Menschen haben schwere Zeiten. Aber nicht die einer verpimpelten Gesellschaft, für die schon kleinste Schwierigkeiten großen Stress bedeuten. Für Obdachlose, die sich aus Angst vor Covid-19 nicht mehr in Gemeinschaftsunterkünfte trauen und lieber, bei diesen Temperaturen, im Freien übernachten um dann noch von den „guten Bürgern“ beschimpft zu werden, statt ihnen zumindest etwas warmes zum essen oder trinken zu spendieren. Für diese Menschen sind es im Moment echt schwere Zeiten.
Vielleicht lebt in manchen Familien noch jemand, der den 2. Weltkrieg erlebte. Die können berichten was schwere, entbehrungsreiche Zeiten sind. So, das musste mal wieder raus.
Daumen hoch
LikeLike
Danke
LikeGefällt 1 Person
Manche lernen jetzt sogar die Namen ihrer Kinder.
LikeLike
Oder merken jetzt erst so richtig, dass sie welche haben.
LikeLike
Wir sind froh, dass wir keine schulpflichtigen Kinder haben. Unabhängig von den beruflichen Möglichkeiten einer Rundumbetreuung möchte ich das heutige Lehrnprogramm keinen Kindern beibringen müssen.
LikeLike
Na ja, einfach war es noch nie.
LikeLike
Danke. 👍
LikeLike
Bitte. 😀
LikeLike
Kann ich nur unterschreiben!
Ich unterhalte mich jeden Tag mit meinen Ommis und Oppis, und ja, früher war vieles nicht besser. Wir leben in einer guten Zeit. Und vielen um uns herum geht es wahrlich wirklich viel schlechter.
„Wir müssen das Beste draus machen, daran können wir jetzt nichts ändern. Und sollen dankbar sein, dass wir gesund sind, genug zum überleben und ein Dach übern Kopf“, so sagt das eine meiner Omis.
LikeLike
Und damit hat sie recht.
LikeGefällt 1 Person
Das kann ich auch nur unterstreichen. Viele sind vom Leben verwöhnt worden und stehen nun vor, für sie, fast oder teilweise unlösbaren Aufgaben und drehen am Rad. Jammern auf hohem Niveau in Bezug auf Kriegszeiten. Dazu gibt es heute so viel neue Möglichkeiten, wie das Internet, Smartphone usw. … Damit kann man sich heute so vieles erleichtern, auch gerade in diesen Zeiten. Was würden die ohne all das machen? Natürlich bin ich froh, in dieser Zeit keine kleinen Kinder mehr zu haben und trotzdem wenn ich zurückdenke, muss ich manchmal den Kopf schütteln. Ich kenne Leute, die mehrere Kinder wollten, trotz anderen Verpflichtungen, wo man hätte abwägen sollen, was kann ich schaffen. Die sich alles mögliche noch zusätzlich anschaffen, was Arbeit macht und am Ende stöhnen, dass sie so kaputt und fertig sind, zu nichts kommen und sich schließlich, obwohl eigentlich kein Geld dafür da sein kann, sich ne Haushaltshilfe anschaffen.
Jeder hat so seine eigenen Probelme, das möchte ich auch gar nicht herunter reden. Und jede Zeit hat seine Anforderungen. Aber ich finde trotzdem auch, dass viel zu viel gejammert wird.
LikeLike
Es gibt ohne Zweifel Probleme. Mir hätte es auch nicht gefallen, wenn ich am Wochenende nicht hätte weggehen können.
Nur dieses Gejammere macht es auch nicht besser.
LikeGefällt 1 Person
Stimmt
LikeLike