Moment mal: Chance vertan?

Eigentlich sind Katastrophen eine Chance für Macher. Helmut Schmidt, die Flutkatastrophe in Hamburg oder Mathias Platzeck beim Oder Hochwasser.

Nun möchte ich die derzeitige Pandemie nicht als Katastrophe bezeichnen, jedoch würde auch sie einen Macher gut gebrauchen können. Der Bundesgesundheitsminister J. Spahn jedoch scheint dieser Aufgabe nicht gewachsen zu sein. Er tritt stets vollmundig vor die Kameras und würde sich auch gerne als den großen Macher positionieren. Doch viel zu oft erwiesen sich seine Ankündigungen als schlimme Rohrkrepierer.

Und auch wenn ich mir hier bestimmt mächtig Widerspruch einfangen werde, das föderale System der Bundesrepublik scheiterte an der Pandemie krachend und hat sich als Hemmschuh der Entscheidungen herausgestellt. Auch das verhindert, das muss man sehen, einen Macher, der alle Fäden in der Hand hat. Nicht umsonst heißt es, viele Köche verderben den Brei. Und wenn 16 Köchinnen und Köche herumwursteln kann kein großartiges Menü heraus kommen.

Nein, ich möchte das föderale System nicht infrage stellen. Frage mich jedoch, ob man für außergewöhnliche Umstände nicht doch eine Sonderlösung finden sollte.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Meinung.

12 Kommentare zu “Moment mal: Chance vertan?

  1. ballblog sagt:

    Es kommt halt drauf an, was man draus macht. Wie so oft.
    Nach Spahns Äußerung von neulich (Halbwertzeit unbekannt) ist es ja nun an den Ländern gewesen zu bestellen und er bzw. der Bund bezahlt den Deckel. Vorher hatte ich das so auch noch nicht gehört. Und da ja für große Ankündigungen dieser Minister zuständig zu sein scheint, glauben halt viele, er sei auch für’s Beschaffen der Richtige. Nein, korrigiere: der Zuständige.

    Seit Beginn dieser Geschichte wird halt die Zuständigkeitenverteilung nicht klar kommuniziert. Da ist von Gipfel- Beschlüssen die Rede, die aber nichts mit „Durchregieren“ zu tun haben (können). Sondern bestenfalls mit Abstimmen und differenziertem Umsetzen in den Ländern.

    Ich hatte ja schonmal irgendwann gesagt, man hätte ganz wunderbar überschaubare Einheiten bewußt unterschiedlich handeln lassen können um zu sehen, was die besseren Methoden sind. Chance vertan, leider.

    Abgesehen davon: wenn ich mir die potentiellen bundesweiten „Macher“ anschaue – da ist halt niemand vom Format eines Helmut Schmidt dabei.

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    • sigurd6 sagt:

      Der Gesundheitsminister erweckt eben zu gerne den Eindruck, als sei alles in seiner Hand. Nur jetzt, als das murren immer größer wurde, mag er diesen Eindruck nicht mehr.

      Den Applaus nimmt man eben gerne, bei Kritik sind dann eben andere zuständig. Und nein, einen H. Schmidt sehe ich weit und breit auch nicht.

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  2. juru77 sagt:

    Welcher der Provinzfürsten würde in der freien Wirtschaft wohl überleben? Und der Möchtegern Macher hätte bei meinem Arbeitgeber noch nicht einmal die Probezeit überlebt. Mit Sicherheit nicht, schon ‚mal deshalb weil ich u.a. für die Entsorgung von Verlustbringern zuständig war..🙂

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  3. rabohle sagt:

    Nun ja – zumindest hat Jens Schwammkopf sich damit aus der Kanzlerschaft geschossen, wenn man nur ein bisschen Positives aus diesem Armutszeugnis ableiten will.

    Und ansonsten – Meister Söder und sein Pumuckl wollen ja gerne in die Fußstapfen dieser Macher treten, treffen aber nur das Fettnäpfchen.

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