Moment mal: Ist die CDU …

… die neue SPD?

Bei dieser Überschrift werden einige denken, spinnt der jetzt oder ist es in Berlin doch schon zu warm? Nein, weder noch. Jedoch scheint es fast so als würde sich nach der ehemaligen Volkspartei SPD nun auch die CDU zu einer ehemaligen Volkspartei zerkleinern.

Waren bei der SPD die Gründe sehr vielfältig, so scheint die CDU nur einen Hauptgegner zu haben, sich selbst. Der SPD rannten ihre ehemaligen Stammwähler weg, weil es sie einfach nicht mehr gibt. Wer ist heute noch Arbeiter? Klar, sind sie schon noch, haben jedoch mittlerweile Hochtrabente, wenn auch nichtssagende Titel und freuen sich noch darüber, dass sie im Grunde immer noch Arbeiter sind, obwohl sie längst ins Angestelltenverhältnis übernommen wurden.

Mit den GRÜNEN, die man vor langer Zeit noch als linke Partei sah und den LINKEN hat die SPD außerdem Konkurrenz bekommen und ein ehemaliger Kanzler tat dann ein übriges dazu.

Solche Probleme hat die CDU nicht, so glaubte man. Denn die AfD ist nun wirklich keine Konkurrenz für sie. Dann schon eher die GRÜNEN, von denen man mittlerweile weiß, sie sind alles, nur nicht mehr links.

Jedoch zeigt es sich, dass nach fast 16 Jahren Bundeskanzlerin Merkel, die CDU eine Einfrauenpartei ist um es etwas platt auszudrücken. Mit einer Nachfolgerin oder einen Nachfolger tut sich die Partei sehr schwer. Annegret Kramp-Karrenbauer wurde gewogen und für viel zu leicht befunden. Danach stritten sich drei Kandidaten um den Vorsitz der Partei und man wusste nicht so recht, ob man über die Auswahl der Kandidaten lachen oder weinen sollte. Auch der Gesundheitsminister J. Spahn traute sich Kanzler zu obwohl er nicht einmal als Gesundheitsminister befähigt ist und hier mehr und mehr versagt. Ja nur mit großspurigen Ankündigungen auffällt, die jedoch eben alles nur großspurige Ankündigungen bleiben und sonst im Nirwana verpuffen.

Der neue Vorsitzende der CDU ist nun A. Laschet. Eine schillernde Figur, oder? Bei seinen Reden reißt es einen vom Stuhl. Ist ja gut, ich reiße mich schon zusammen. Mit ihm sinkt die CDU wöchentlich tiefer und tiefer in den Umfragen. Nun begeht die Partei auch noch den Fehler, ihre einstige Quotenkönigin zu zerlegen. Aussagen wie die eines CDU-Mitgliedes, wenn die Kanzlerin auf den Tisch haut, sich nicht einmal der Tisch mehr erschrecken würde zeigen, mit ihr hat man abgeschlossen. In der jetzigen Situation ein fataler Fehler, so finde ich.

In den Jahren vorher genügte es die Kanzlerin zu präsentieren. Sie brachte der Partei die Wahlsiege. Nur beging sie den Fehler, den auch ihr Ziehvater beging. Sie verpasste den richtigen Zeitpunkt um adieu zu sagen. Sie wirkt amtsmüde und irgendwie auch unsicher. Dazu kommt, dass die Partei ihr nicht mehr folgt. Ein geeigneter Nachfolger oder eine geeignete Nachfolgerin ist weit und breit nicht in Sicht.

Auf die Probleme scheint man keine Antworten zu wissen und dazu kommen noch Entscheidungen, die kaum noch jemand nachvollziehen kann. Das alles könnte dazu führen, dass auch die andere große Volkspartei den Weg der SPD geht.

Aber, das muss ja nicht schlecht sein. Jedenfalls dann nicht, wenn die anderen demokratischen Parteien frischen Wind in die etwas verkrustete Landschaft bringen würden. Nur ganz ehrlich, so recht daran glauben kann ich nicht, dass das geschehen würde.