Moment mal: Wo fängt man an, wo hört man auf?

Das ist mein Problem. Mir schwirren viele Gedanken durch den Kopf. Es gäbe Themen, zu denen ich unbedingt etwas schreiben möchte. Doch ich lasse es.

Ob es nun die Politik des Berliner Senates ist, die Bundespolitik, Sport im Allgemeinen, es geht ja nicht nur um den Fußball. Über diese Themen könnte ich schreiben. Jedoch merke ich mehr und mehr, was bringt es? Wie gehe ich mit den nach meinem Empfinden Ungereimtheiten der Politik und des Sportes um? Schreibe ich meine Gedanken dazu so auf wie ich darüber denke? Nein das kann ich nicht. Es verbietet mir meine Erziehung.

Früher glaubte ich immer, wenn ich erst einmal älter bin, dann werde ich nachsichtiger. Dann setzt irgendwann die Altersmilde bei mir ein. Das Gegenteil ist der Fall. Ich kann mich über die Unfähigkeit und Arroganz mancher Zeitgenossen nur noch aufregen. Ich glaube, die Menschheit wird zusehends verblödet und lässt sich willig verblöden.

Merkt denn wirklich niemand, dass seit Jahren Menschen gegenseitig aufgehetzt werden? Ob es nun Junge gegen Alte, Heteros gegen Homosexuelle oder Einheimische gegen Migranten betrifft, ist dabei schon fast egal. Die Menschen werden gespalten.

Und kaum sind 3 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger gegen die Spaßbremse aus China geimpft, da preschen der Bundesgesundheitsminister J. Spahn und die Berliner Wirtschaftssenatorin R. Pop mit Forderungen über Freiheiten für geimpfte vor. Wer doppelt geimpft ist, soll frei sein. Frei von den Zwängen die allen anderen auferlegt werden seit einem Jahr.

Ist es also ein Privileg geimpft zu sein? Kann man es selbst beeinflussen, dass man schnell geimpft wird? Nein es ist weder ein Privileg und beeinflussen kann man es schon gar nicht. Dazu ist die „Einberufung“ zum Impftermin von eben diesen Stellen viel zu chaotisch. Diese Erfahrung musste ich selbst machen.

Doch zurück zu den angedachten Privilegien für doppelt geimpfte. Niemand kann seriös voraussagen, wie lange die Impfung die geimpften schützt. Auch wer doppelt geimpft ist, kann an Corona erkranken und andere anstecken. Nur verläuft bei geimpften die Krankheit nicht so dramatisch wie bei nichtgeimpften. So ähnlich ist es auch bei der Grippeschutzimpfung. Von ihr weiß man, sie hält ca. ½ Jahr vor.

Möchte man also mit Ankündigungen von Privilegien wieder spalten? Gibt es wieder Menschen erster oder zweiter Klasse?

Wie wäre es wenn die, die solche Sprüche loslassen ihre Energie dafür verwenden würden, dass einfach genug Impfstoff vorhanden ist. Und es einfach unbürokratischer zugeht. Wer geimpft werden möchte, der kann geimpft werden. Egal ob er nun 20 oder 70 Jahre alt ist. Egal ob er Handwerker oder im Pflegedienst tätig ist. Es wurden genug Fehler gemacht. Mit solchen Sprüchen wie denen von J. Spahn und R. Pop kann man sie nicht übertünchen.

Bei mir jedenfalls zünden sie nicht. Aber eigentlich wollte ich darüber gar nichts schreiben und kam nun doch wieder ins Plaudern. Entschuldigung, es waren nur ein paar meiner Gedanken.

Sie können ja auch falsch sein. Gibt es eigentlich eine Gedanken-App? Jetzt ist aber Schluss, nun schweife ich schon wieder ab.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Meinung.

21 Kommentare zu “Moment mal: Wo fängt man an, wo hört man auf?

  1. rabohle sagt:

    Darf ICH bei Dir schreiben, dass Spahn ein Vollpfosten ist?

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  2. juru77 sagt:

    Manches ist hausgemacht. Alleine die Hunderttausende Vereine und Gruppen von Gut- und Schlechtmenschen, vom Steuerzahler alimentiert (egal ob links oder rechts) sind schon abartig. Aber der Kopf stinkt ja bekanntlich von oben. Was da momentan entweder aus Gier oder Profilierungssucht abgeht ist einfach abartig. Die Probleme sind zweitrangig. Guido W. war nie mein Favorit, aber der Spruch von der spätrömischen Dekadenz nicht ganz weltfremd. Alles in Allem geht es zu vielen zu gut. Ich bin in der Nachkriegszeit aufgewachsen. Da hatten selbst Politiker noch Format. Der Abschaum wurde nicht ins Rampenlicht bugsiert. Übersozial war auch noch nicht in Mode. Gute Alte Zeit!

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    • sigurd6 sagt:

      Manchmal frage ich mich, waren die Politiker damals tatsächlich besser, oder haben wir nur nicht gemerkt, dass sie nicht kompetent waren?

      Doch ich glaube, sie waren besser. Viele kamen aus Berufen und der Gewerkschaftsbewegung. Sie wussten, worüber sie redeten und kamen nicht von der UNI und gingen in die Politik, weil sie nichts anderes konnten.

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      • juru77 sagt:

        Da war noch etwas „Berufung“ im Spiel. Die versuchten eben aus dem hinterlassen Chaos etwas zu gestalten. Es gab auch noch etwas wie Ehr- oder Schamgefühl. Mit den heute manchmal aufgedeckten Skandalen hätten die Betroffenen zumindest ihren Wohnsitz gewechselt und wären mich frech lächelnd zum nächsten Event gekommen. Der Weg von der Uni (auch noch abschlussfrei) zur Parteispitze war auch undenkbar. Etwas Lebensleistungen wurde damals einfach vorausgesetzt.. Last, mit least – nicht meine Farbe, aber vor einigen damaligen „Roten“ würde ich heute noch den Hut ziehen (Godesberger Programm war nicht Übel). Zur Erinnerung auch noch, dass damals auch Leute Verantwortung für (noch nicht ‚mal für eigenes Verschulden) übernahmen und ihren Sessel räumten..

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        • sigurd6 sagt:

          Mir fällt bei solchen Diskussionen immer wieder der Satz von Dieter Hildebrandt ein.

          Wenn früher Bundestagsdebatten im Fernsehen liefen, ist das Essen in der Küche angebrannt. Heute gehe ich in die Küche und koche.

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          • juru77 sagt:

            Das war ja auch ein weiser Mann – und ein echt guter Rat😊 Und Debatten mit Wehners Würze gibt es ja auch nicht mehr..

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      • rabohle sagt:

        Ob sie besser waren, weiß ich so nicht – aber zumindest waren Sie voll bei der Sache, Nebenposten waren nicht sooo wichtig und die Diäten waren noch angepasst. Zudem agierten sie aus Überzeugung und licht auf der Suche nach „likes“.

        Wehner : Strauß – Redeschlachten und politischen Weichenstellung vom Feinsten und zwar ohne Wendehalsmentalität.

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  3. ballblog sagt:

    Altersmilde wäre hier eher kontraproduktiv und eine unangebrachte Schonung dieser Leute.
    Wie Du schon schriebst: es bräuchte Politiker, die wissen wovon sie reden. Die ohne daraus einen Pressetermin zu machen, mal auf dem Markt einkaufen gehen. Mal am Leben „draußen im Lande“ teilnehmen.

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    • sigurd6 sagt:

      Allein die Ratlosigkeit bei der Nachfolge von A. Merkel ist schon schlimm. Wie kann man A. Laschet ernsthaft ins Gespräch bringen? Der wäre ein Grund über eine Auswanderung nachzudenken. Wie schlimm muss es dann um die CDU stehen.

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      • juru77 sagt:

        sehr schlimm, seit.der Wahl von AKK schon – nur hat’s keiner mitgekriegt..

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        • sigurd6 sagt:

          Das war auch so ein Knaller oder besser geschrieben so ein Rohrkrepierer. Nur komisch, bei einer Diskussion hier im Blog wussten wir alle, dass das nichts wird und noch weniger Kompetenz eigentlich nicht geht.

          In einem Punkt jedoch täuschten wir uns, es geht mit noch weniger Kompetenz.

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          • juru77 sagt:

            Zimiak hat sich leider seinen Hut noch nicht in den Ring geworfen und Amthor will erst einmal in MeckPomm üben. Also müssen wir uns für das CDU „Endspiel“ noch etwas gedulden..

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      • ballblog sagt:

        Naja, nachdem Frau Doktor M. jeden Konkurrenten weggebissen hatte, der halbwegs was drauf hätte haben können… Da bleibt halt nix übrig. Hier im Lande hat sich einiges getan, seit der Laschet mit seiner Combo den Laden übernommen hat. Was auch über die Vorgängerin was aussagt. Aber nett war ’se ja.

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