Moment mal: Die zwei von der Zankstelle

Nun ist es also doch geschehen. M. Söder hat sich nach monatelangem zieren zur Kanzlerkandidatur bekannt und die Union hat ein Problem.

Wurde am Sonntag zwischen M. Söder und A. Laschet noch Süßholz geraspelt, sie wollten uns doch tatsächlich weißmachen, dass ihre Ansprüche einvernehmlich seien, so hat sich das seit gestern geändert. Wie kann eine Kandidatur zwischen zwei Kanzlerkandidaten auch einvernehmlich sein? Manchmal glaube ich, die denken, dass die Menschen blöd sind.

Doch nun hat besonders die CDU ein Problem. Das Präsidium stellte sich gestern hinter ihren Kandidaten A. Laschet. Das war nicht anders zu erwarten. Hätten sie es nicht getan, so wäre der nächste Vorsitzende der CDU baden gegangen. Jedoch wiegt es natürlich schwer, dass ihr mutmaßlicher Spitzenkandidat in der Bevölkerung so überhaupt nicht ankommt. Was also soll man nun machen? Einerseits kann man den Spitzenkandidaten nicht fallen lassen wie eine heiße Kartoffel, andererseits ist zu befürchten, dass es mit A. Laschet weiter abwärts geht, in den Umfragewerten. Auch wenn A. Laschet Umfragen als Momentaufnahmen sieht, damit hat er zwar recht, jedoch wenn Umfragewerte konsequent seit mehreren Monaten gleichbleibend schlecht sind, so ist es keine Momentaufnahme mehr. Zwei Landtagswahlen hat die CDU in diesem Jahr mit klatschenden Ohrfeigen verloren und es könnten nicht die letzten sein. Was dann? Gehen weitere Wahlen so sang- und klanglos verloren so ist A. Laschet, der Verlierer. Denn konnte man ihm die beiden Wahlen noch nicht ankreiden, da er viel zu kurz im Amt war, bei den kommenden sieht das dann schon anders aus.

Wie nicht anders zu erwarten hat sich die CSU im Gegenzug einstimmig zu ihrem Kanzlerkandidaten M. Söder bekannt. Und er hat überhaupt keine Lust einen Rückzieher zu machen. Im Gegenteil, er brachte gleich die Bundestagsfraktion der CDU ins Gespräch, mit dem drohenden Unterton, dort könnten bei einer Kanzlerkandidatur von A. Laschet nicht wenige ihr Bundestagsmandat verlieren. So offen wie ich es schreibe, hat er es natürlich nicht formuliert. Doch wer zwischen den Zeilen hören kann, der wusste, was er meint.

Zwei Platzhirsche, oder etwas weniger fein formuliert, zwei eitle Gockel leisten sich während einer der größten Krisen, die die junge Bundesrepublik zu bewältigen hat einen Machtkampf, den es nicht bräuchte. Das zeigt mir sehr deutlich, es geht nicht um das Land, es geht nur um Macht und Eitelkeiten. Am Abend hörte ich etwas von ehrlicher Politik, nur wer ehrliche Politik macht, der kommt beim Volk an. Ehrliche Politik? Findet selbst den Fehler in dieser Aussage.

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht in Meinung.

15 Kommentare zu “Moment mal: Die zwei von der Zankstelle

  1. rabohle sagt:

    Pat und Patachon oder, wie bei mir benannt, Meister Eder und sein Pumuckel. Was für Gestalten haben wir da die Politik überlassen.

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  2. juru77 sagt:

    War alles vorauszusehen. Aber welcher Trainer schickt eine Lahme Ente ins Rennen und lässt den Favoriten auf der Tribüne? Selbst im roten Lager sind die noch cleverer und haben rechtzeitig gemerkt, dass ihr Vorzeige Team drittklassig ist.

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    • sigurd6 sagt:

      Na ja, so ne Leuchte ist Söder nun auch wieder nicht. Ach ich Dummerchen, bei einem schwedischen Möbelhaus gab es ja mal eine Lampe mit dem Namen Söder. 😀

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      • juru77 sagt:

        Hoffentlich leuchtet es einigen Dutzend Abgeordneten ein, dass sie mit „Armin dem Kurzen“ ihren Weg in Hartz 4 selbst wählen. Und da können ja einige gar nicht vermittelt werden.😊 Na ja, vielleicht sucht IK.. noch Lagerhelfer. Was dann aber auch nichts mehr mit politischen Lager zu tun haben wird.😊

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        • sigurd6 sagt:

          Ich denke, der Kanzlerkandidat heißt Laschet. Die CDU kann es sich gar nicht leisten ihn nicht aufzustellen. Vielleicht, und das ist eine Spekulation von mir, wäre es der Union gar nicht so unrecht, nicht an der nächsten Bundesregierung beteiligt zu sein.

          Sollen doch die Pandemiesuppe andere auslöffeln und die Kosten, die auf den Steuerzahler zukommen erklären. Ähnlich wie nach den Kohl-Jahren. Da waren alle Kassen geplündert und den schwarzen Peter wird auf ewig die SPD mit Schröder und den Hartz IV Gesetzen haben.

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          • juru77 sagt:

            Die CDU kann es sich auch nicht leisten ihre bekackte Vorsitzende(r) Symphonie noch einmal umzuschreiben. Dann müssten die Vorstandsleute ja zugeben wie be.. sie sind. Na ja, wer einen debilen Bundespräsidenten überlebt hat, muss sich auch einem Gernecross nicht schämen. Ist eh nicht meine Farbe, nur hätte ich Christian L. mehr Abstand zugetraut. Also am Besten Wahlen und keiner geht hin. Sonst meinen Luschen und Laschen sie wären gut. Aber bei Kohl spielte die Einigung eine Rolle, bei Merkel halfen die Roten beim plündern..

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  3. ballblog sagt:

    Ehrliche Politik finde ich am besten 🙂 🙂
    Bin mal gespannt, wie lange die noch brauchen bis zum Duell;-)

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