Merkwürdige Zufälle

Die „RBB Abendschau“ veröffentlichte am Sonnabend einen ca. 1 Minute laufenden Bericht mit dem Thema, „Fahrradfahren in Berlin“. In diesem wurden auch „rein zufällig“ vorbeifahrende, sichtlich vom Verkehr genervte, Radfahrer und Radfahrerinnen zu diesem Thema befragt. Dumm nur, dass es aufmerksamen Menschen aufgefallen ist, dass der zweite „zufällig“ vorbeifahrende ein Abgeordneter der GRÜNEN im Abgeordnetenhaus von Berlin war. Er gab sein Lieblingsthema Popup-Radwege in Berlin zum besten. Diese Aussage war 3 Wochen vor den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus natürlich genau das, was die GRÜNEN sich für Berlin wünschen und immer wieder gerne ins Gespräch bringen, wie auch hier.

Und sei es der Zufälle nicht genug, so trat in diesem Filmchen auch noch ein „Fahrradexperte“ auf. Blöd nur, dass dieser „unabhängige“ Fahrradexperte, der den Radfahrern empfahl, selbstbewusst zu fahren und sich nicht rechts an den Rand drücken zu lassen, in Wirklichkeit ein Mitarbeiter des RBB ist. Was natürlich im Bericht keine Erwähnung fand.  Im RBB empfängt er sonst Musiker und Musikerinnen an seinem portablen Plattenspieler. Also ein ausgewiesener Fahrradexperte.

Nun fragt man sich natürlich, war „det janze“ eine versteckte Wahlhilfe für die GRÜNEN? Dazu muss man wissen, dass die Spitzenkandidatin der GRÜNEN, Bettina Jarasch mit Oliver Jarasch, seinerseits Abteilungsleiter „Aktuelle Magazine“, also auch der „Berliner Abendschau“, beim RBB verheiratet ist. Aber der wusste davon bestimmt rein gar nichts, ist ja nur der Abteilungsleiter.

Als es immer ersichtlicher wurde, dass dieses Filmchen von sehr merkwürdigen Zufällen vollgestopft ist, wurde es vom RBB mit folgender Begründung aus dem Verkehr gezogen:

„Wir haben die Straßenumfrage „Radfahren in Berlin“ gelöscht. Einer der Interviewten ist der Grünen-Abgeordnete Georg Kössler. Er war als solcher nicht gekennzeichnet. Wir bedauern den Fehler.“

Ach das waren doch alles nur Missverständnisse. Wer kennt schon relativ prominente Abgeordnete des Abgeordnetenhauses. Und alle Mitarbeiter, die zwar häufig zu hören, und zu sehen sind, muss man ja nun auch nicht kennen. Schon gar nicht der Abteilungsleiter für „Aktuelle Magazine“.

Was sagt eigentlich die Intendantin des RBB zu solch merkwürdigen „Zufällen“?

https://www.tagesspiegel.de/berlin/gruenen-politiker-als-solcher-nicht-gekennzeichnet-rbb-loescht-abendschau-video-mit-georg-koessler/27582896.html

19 Kommentare zu “Merkwürdige Zufälle

  1. ballblog sagt:

    Berlin ist halt ’n Dorf. 🙂 🙂

    Die Nummer ist ja richtig stark, zumal kurz vor der Wahl. Zum Kopfschütteln.

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    • sigurd6 sagt:

      Eigentlich schon fast eine Frechheit oder dummdreist, wie man davon ausgeht, dass das nicht gemerkt wird.

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      • ballblog sagt:

        Sehe ich auch so. Wie heißt es dann immer so schön? „Das sendet sich weg.“

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        • sigurd6 sagt:

          Blöd nur, dass es von „Bild“ und „BZ“ aufgedeckt wurde. Da dürfte kaum die Stammwählerschaft der GRÜNEN zu finden sein. Der Tagesspiegel zierte sich dementsprechend lang mit einer Veröffentlichung. Er hat so etwas wie eine lose Partnerschaft mit der „Abendschau“. Erst als es nicht mehr unter den Teppich gekehrt werden konnte, wurde es auch veröffentlicht.

          Es ist nur zu hoffen, dass die Intendantin des RBB, O. Jarasch ein paar deutliche Worte verkündet. Denn es ist kaum zu glauben, dass er davon nichts wusste.

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  2. rabohle sagt:

    Ihr stellt Euch aber auch an 🙂 🙂
    Da kommt der Radler entlich einmal zu Wort und kann auch erklären, warum man sich nicht an Verkehrsvorschriften halten muss (sollen den Anderen doch eben aufpassen) und Ihr bemängelt so ein wenig Wahlwerbung und Seilschaften bei den Sendern?
    Plasberg, bitte übernehmen! 🙂 🙂 🙂

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  3. JanJan sagt:

    Die beiden sind verheiratet? Das ist aber wirklich ein Zufall. 😊

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  4. WernerBln sagt:

    Tja, und genau wegen der permanenten Planübererfüllung des Staatsauf(ver)trages durch das ÖR sehe ich diese Sender nicht mehr. Leider muss ich sie zwangsweise bezahlen und das auch jetzt noch mit Aufschlag. Obwohl die Gebührenerhöhung eigentlich gar nicht rechtmäßig (einstimmig) beschlossen wurde. Aber das höchste deutsche Gericht macht es halt wundersam möglich!

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