„Die Mannschaft wollte unbedingt, hat den Willen gezeigt, unbedingt im Pokal weiterzukommen.“ Das sagte Urs Fischer, der Trainer von Union, über seine Mannschaft. Und genau damit brachte er es, ob gewollt oder ungewollt, auf den Punkt.
Union wollte weiter kommen, bei Hertha hatte man diesen Eindruck zu keiner Minute des Pokalspiels. „Wir haben wieder so einen dummen Fehler gemacht – so wie am Anfang der Saison. Wir müssen es einfach alle besser machen, da fasse ich mir auch an die eigene Nase.“ Obwohl er maßgeblich an den Gegentoren beteiligt war, sprach das nach Spielschluss Kapitän Boyata aus, und sagte damit auch, ob gewollt oder ungewollt, dass die Mannschaft sich während der gesamten Saison nicht weiter entwickelt hat.
Vor einigen Jahren wurde über die Mannschaft von Schalke 04 behauptet, sie sei untrainierbar. Fast kommt es mir so vor, als würde genau das auf Hertha zutreffen. Das auftreten am Mittwoch war nah an Arbeitsverweigerung. Ja manchen dieser „Stars“ geht es offenbar nicht einmal mehr darum, ihren Marktwert zu verbessern.
Einigen Spielern scheint sehr daran gelegen, den Verein noch bis zum 31. Januar zu verlassen. Die Ruhe, mit der man in der letzten Saison den Abstieg vermeiden konnte, ist weg. Und genau das ist es, was mir große Sorgen bereitet. Hatte die damalige Mannschaft zumindest noch ein gemeinsames Interesse daran, den schlimmsten Fall zu verhindern, so habe ich diesen Eindruck in dieser Saison nicht. Wie sonst sind die Auftritte gegen Köln, Wolfsburg und nun gegen Union zu erklären? Wie kann es sein, dass die Fehler, die gegen Köln zu Gegentoren führten, gegen Union fast in gleicher Form wiederholt wurden? Siehe das 0:1, das war zwar ein schönes Tor, jedoch fast eine Dublette zum Spiel gegen Köln.
Man kann nur hoffen, dass die Bayern am Sonntag gnädig mit Hertha umgehen. Sonst könnte es ein Debakel geben.