Wenn ein hochrangiger Marine Vizeadmiral einen Spruch raushaut, dann hört man, dummerweise für ihn, schon etwas genauer hin.
Doch war der Spruch von Vizeadmiral Kay-Achim Schönbach so unbedacht? Oder hatte er doch einen tieferen Hintergrund? Falsch war er, so meine Einschätzung, jedoch nicht. Die Krim dürfte für die Ukraine verloren sein. Es mag vielleicht eines Tages wieder zu einer Annäherung zwischen Russland und der Ukraine kommen, jedoch wird Russland die Halbinsel nicht mehr hergeben. Und der Grund dafür dürfte keinesfalls der Krim Sekt sein.
Russland hat auf der Krim einen großen Marinestützpunkt. Diesen werden sie, so glaube ich, niemals aufgeben. Also war das, was Herr Schönbach sagte, so unrealistisch? Natürlich nicht. Jedoch dürfte es sehr ungeschickt sein, seine Meinung offen zu sagen, wenn man bei den Militärs eine nicht unbedeutende Stellung hat.
Er trat von seinem Posten zurück oder wurde er zurückgetreten? Dem Botschafter der Ukraine scheint jedoch ein Rücktritt nicht zu genügen. Ohnehin hat man in der Ukraine wenig Verständnis für die Haltung der Bundesrepublik. Man möchte Waffen haben. Jedoch werden Waffen von Deutschland nicht in Krisengebiete geliefert, so jedenfalls hörte man es in den letzten Tagen aus Berlin.
Ach Waffen liefert man nicht in Krisengebiete? Dann ist der Nahe Osten also kein Krisengebiet? Gut, dass man das auch mal weiß. Aber mit solchen Äußerungen verdeckt man eben diplomatisch geschickt, dass man Moskau nicht verärgern möchte. Dann schon lieber die Ukraine. Würde man es offen zugeben, dann würde man ja fast so in den Fettnapf treten wie der Vizeadmiral.