Jeder blamiert sich, so gut er kann. So war vielen klar, dass es Probleme geben wird, wenn die Bundestagswahl, die Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus und den Bezirksversammlungen und ein Volksentscheid an dem Tag stattfinden, an dem auch der Berliner Marathon stattfindet.
Wie geschrieben, vielen war es klar, nur denen nicht, die für die Durchführung der Wahl verantwortlich waren. Die Wahlvorbereitungen als dilettantisch zu bezeichnen wäre fast noch zu freundlich formuliert.
Es fehlten Wahlzettel, für die sehr komplexe Stimmabgabe gab es in vielen Wahllokalen zu wenige Wahlkabinen und ältere Menschen waren mit den vielen Stimmzetteln oftmals überfordert.
All das hätte man sich vor der Wahl überlegen können. Jedoch, dass in vielen Wahllokalen Stimmzettel fehlten und nicht beschafft werden konnten ist eine Bankrotterklärung. Seit Jahrzehnten weiß man, dass Wahllokale um 18:00 Uhr schließen und es wird peinlichst darauf geachtet, dass die erste Trendrechnung von ARD und ZDF keine Sekunde vor 18:00 Uhr gesendet wird, weil die Wahllokale dann eben dicht sind.
Überall weiß man das? Nein in Berlin wurde noch lustig bis weit nach 20:00 Uhr gewählt. Allein das ist unglaublich und ein grober Verstoß gegen die Wahlordnung. Wie so etwas passieren kann, ist mir völlig unverständlich.
Nun also wird die Wahl wiederholt. Der Witz dabei ist, es müssen dieselben Kandidaten und Kandidatinnen wie bei der vergeigten Wahl aufgestellt werden. Somit treten die GRÜNEN mit dem mittlerweile abgesetzten Bürgermeister von Mitte an, weil dieser auf dem Wahlzettel stand. Na dann viel Spaß.
Ich bin gespannt, wie man es schaffen möchte, eine Wahl im Februar hinzubekommen. Aber wenn es schief geht, was in Berlin natürlich nahezu ausgeschlossen ist, kann man die Wahl ja …
Ach und nicht vergessen, die Wahllokale schließen normalerweise um 18:00 Uhr. Verlängerungen sind ausgeschlossen.