Aufgeschnappt


„Wir brauchen keine Vermittler, sondern Verbündete“.

Sagte der ukrainische Botschafter Makejew zur chinesischen Friedensinitiative

Stimmt, die Ukraine braucht Verbündete und die gestrige Abstimmung in New York zeigte einmal mehr, dass viele der Staaten der UN gegen die Kriegstreiber aus Russland sind. Jedoch wird die Ukraine auch irgendwann Vermittler brauchen. Und ich hatte es schon in einem früheren Artikel geschrieben, eine Vermittlung Chinas, vorausgesetzt sie meinen es ernst, wäre jedenfalls hilfreicher als die eines westlichen Staates.

Stell dir vor es ist Krieg …

… und keiner geht hin.

Der Satz, den ich zur Überschrift wählte, gilt als fester Standardsatz der Friedensbewegung.

Wahrscheinlich hat der Kriegstreiber im Kreml schon im letzten Jahrhundert über solche Äußerungen lächeln müssen. Seit einem Jahr lässt er in der Ukraine bomben, vergewaltigen, Foldern, entführen und andere Gräueltaten ausführen und macht dafür den Westen verantwortlich.

Die Politik der EU und der NATO war, bezogen auf die Ukraine, alles andere als glücklich, um es mal freundlich zu formulieren. Gibt es daher, wegen des schlechten Gewissens, uneingeschränkte Solidarität mit der Ukraine? Ist es nicht auch jetzt eine heuchlerische Politik, gerade der USA, hinter vorgehaltener Hand über die Absicht der Rückeroberung der Krim durch die Ukraine, nicht gerade erfreut zu sein, und der amerikanische Präsident lässt sich in Kiew feiern? Sind all die, die den immer umfangreicheren Waffenlieferungen kritisch gegenüber stehen, Putinversteher und die, die immer mehr Waffen für die Ukraine fordern die echten „Freunde“ der Ukraine? Weder noch. Russland darf diesen Krieg nicht gewinnen, so hört man es immer wieder von Politikern und Politikerinnen. Bedeutet dann aber auch, die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen. Und genau das halte ich für naiv. Die Ukraine darf den Überfall des Kriegstreibers nicht verlieren, dazu braucht es Verhandlungen. Die Ukraine muss in eine Lage für eine günstige Verhandlungsposition gebracht werden. Mehr geht, so glaube ich jedenfalls, nicht. Es ist relativ einfach sich vor ein Mikrofon zu stellen und mehr Waffen für die Ukraine zu fordern oder bequem vor seiner Tastatur zu sitzen und ebenso vehement Waffen zu fordern. Die Konsequenzen der gelieferten Waffen muss man ja nicht ausbaden.

Aber darüber möchte ich den Kriegstreiber im Kreml nicht vergessen, der ein souveränes Land überfallen hat. Für jeden, der in diesem Krieg umkommt, ist er persönlich verantwortlich zu machen. Denn ohne seinen brutalen Überfall hätte es diese Toten nicht gegeben.

Leider ist es auch im 21. Jahrhundert nicht anders als in all den Jahrhunderten davor. Ein Kriegstreiber genügt, um Menschen ins Unglück zu stürzen. Probleme werden nicht durch Verhandlungen beseitigt, sondern mit Gewalt.

Leider wird das Sterben in der Ukraine weiter gehen. Kurzfristig jedenfalls scheint keine Lösung in Sicht. So bleibt das Zitat von Carl Sandburg eben nicht mehr als eine Hoffnung, die sich irgendwann vielleicht einmal erfüllt.

Berlinwahl ohne Pannen …

… also fast

1½ Tage war die Wahl ohne Panne. Doch dann tauchten plötzlich 466 Wahlbriefe in Lichtenberg auf, die noch nicht ausgezählt waren. Angeblich hat sie Post verschludert, da jedoch kam dann gleich ein energischer Widerspruch. Man habe die Briefe ordnungsgemäß zugestellt, jedoch die Poststelle im Bezirk sei nicht besetzt gewesen.

Egal, eigentlich ist es eine Banalität, denn das Endergebnis ist ohnehin erst ein vorläufiges, wie bei jeder Wahl und das nicht nur in Berlin. Doch liegen die SPD und Grünen mit jeweils 18,4 Prozent gleichauf, nur hat die SPD 105 Stimmen mehr als die Grünen. Doch in dem Wahlkreis hat ein CDU-Kandidat das Direktmandat gewonnen und wenn man die 466 Wahlunterlagen jetzt auszählt und er würde sein Direktmandat verlieren, dann würde ein Ausgleichsmandat wegfallen und das könnte die SPD treffen und sie würde einen Sitz im Abgeordnetenhaus verlieren, würde dann also nur noch auf Platz drei liegen. Dann wären die Träume von F. Giffey endgültig ausgeträumt. Denn sie träumt noch immer davon weiterhin die Regierende Bürgermeisterin von Berlin zu sein.

Sie wollen nur Frieden …

… und werden im Netz verrissen

Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer, auf dieses Duo muss man erst einmal kommen, veröffentlichten ein „Manifest des Friedens“ weil sie sich Sorgen um den Weltfrieden machen. Sie befürchten, spätestens wenn die Ukraine vom Westen derart aufgerüstet sei, um die Krim angreifen zu können, würde Putin mit einem maximalen Gegenschlag, sprich begrenzte Atomschläge, antworten. Sie befürchten weiter es könnte sich dann zu einer unkontrollierten Eskalation entwickeln.

Deshalb solle man der Ukraine keine Waffen mehr schicken. Diese Aussage hatte ich vor einiger Zeit auch mal, wenn auch etwas sarkastisch gemeint, hier im Blog geschrieben. Was bei zumindest zwei Bloggern überhaupt nicht gut ankam und zu Schnappatmungen führte. Natürlich ist es völliger Quatsch, der Ukraine keine Waffen mehr zu schicken. Nur sollte man genau überlegen welche. Leopard 1+2 sind nach Aussage, von jemandem der sich auskennt, eigentlich völlig unnötig, um russische Panzer abzufangen. Da gäbe es weitaus beweglichere Waffensysteme, die man auch schlechter entdecken kann. Kampfjets sind schon deshalb völliger Blödsinn, da Russland kaum Kampfjets einsetzt und die eingesetzten Drohnen kann man vom Boden ebenso, wenn nicht sogar effektiver bekämpfen. Ich bin kein Militärexperte, worauf ich sogar stolz bin, habe mich jedoch diesbezüglich erkundigt. Sind dann die von Kiew geforderten Waffen tatsächlich zur Verteidigung gedacht?

Aber ich schweife ab. Es geht um das Duo. Ihre Formulierungen sind teilweise unglücklich oder missverständlich verfasst. Jedoch von der Sorge um eine weitere Eskalation geprägt. Sie hoffen auf einen baldigen Frieden für das Land. Wer hofft das nicht?

Übrigens hat der UN-Generalsekretär António Guterres vor einigen Tagen ähnliche Befürchtungen geäußert. Sinngemäß sagte er, es sei zu befürchten, dass wir zusehends in einen großen Krieg rutschen. Damit meinte er nicht nur den Krieg in der Ukraine und die Befürchtung der Eskalation, sondern auch die zunehmenden Spannungen zwischen China und den USA.

Das „Manifest des Friedens“ wurde auch unterschrieben von, Frau Margot Käßmann (Theologin), Brigadegeneral a. D. Erich Vad, dem Sänger Reinhard Mey, vom Textilunternehmer Wolfgang Grupp, vom ehemalige EU-Kommissar Günter Verheugen und vom Satiriker Martin Sonneborn um nur einige zu nennen. Und das sind gewiss keine Traumtänzer.

Vielleicht wäre es gut, nicht gleich aus allen Tastaturen zu geifern. Eventuell hilft es einfach mal, nachzudenken wie soll es in der Ukraine weiter gehen? Und vor allem, wie lange soll es so weitergehen. Könnten nicht tausende von Menschenleben gerettet werden wenn man zumindest mal versuchen würde, beide Parteien an den Verhandlungstisch zu bekommen. Und mag das momentan noch so utopisch erscheinen.

Wie immer man dahin kommen kann, ich hoffe, es dauert nicht noch einmal ein Jahr.

Aufgelesen


„Wenn die Russen erst mal an eurer Grenze stehen, werdet ihr das Leben eurer Leute opfern müssen. Deshalb ist das, was die Ukraine heute tut, für euer Land günstiger.“

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj

Was sollte Putin für ein Interesse haben, an unserer Grenze zu stehen? Bei allem Verständnis für die Ukraine, jedoch sollte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nicht so tun, als würde er in der Ukraine Europa vor Russland verteidigen. Jedoch scheinen einige hier im Westen genau das zu glauben. Und genau das ist, so glaube ich, sein Plan. Ich bin gespannt, wann er von den westlichen Staaten fordert, Truppen zur Verteidigung der Ukraine und damit natürlich des Westens, zu schicken. Lange kann das nicht mehr dauern.