Schwierige Solidarität?

Vor einigen Monaten hatte die deutsche Außenministerin A. Baerbock noch relativ großspurig verkündet, wir werden nie wieder Gas und Öl aus Russland beziehen. Das ist schon fast vergessen. Ihr Parteikollege im Wirtschaftsministerium nahm die Vorlage seiner „Parteifreundin“ auf und tat kurzzeitig so, als wäre es nur ein kleines Problem, wenn man auf russisches Gas und Öl verzichtet. Schnell düste er ins hochdemokratische Katar, um dort Gas zu erbetteln. Dass man auf Gaslieferungen aus Katar überhaupt nicht vorbereitet ist und dafür erst die Bedingungen schaffen muss, war erst einmal nebensächlich. Sie sind doch die großen Macher.

Nun hat Russland seine Gaslieferung gedrosselt und die Macher in Berlin in schiere Panik versetzt. Jedenfalls sieht die Reaktion alles andere als durchdacht aus. Im Gegenteil, man scheint sich über die Konsequenzen eines russischen Gasstopps nicht im Klaren zu sein. Nicht nur die Industrie wird es empfindlich treffen. Von wegen, man wird der Industrie die Gaszufuhr kürzen, wie es der Wirtschaftsminister vor Wochen erklärte. Hauptbetroffene werden Privatpersonen sein. Und dort vor allem die, die ohnehin schon zu den ärmsten der Gesellschaft gehören. Sie können sich eine warme Wohnung, falls das wegen des fehlenden Gases überhaupt noch gehen sollte, nicht mehr leisten und frierend durch den Winter zittern. Gasthermen werden durch den plötzlichen Druckabfall in den Leitungen ihren Dienst obendrein noch verweigern. Kalt duschen wird dann der neue Volkssport.

In den Ländern deren Regierungen sich nicht an dem Boykott des russischen Gases und Öls beteiligt wird man sich an den Lieferungen erfreuen.

Durch die von Russland verursachte Hungersnot in ohnehin schon armen Ländern Afrikas, werden die Menschen noch mehr Hunger leiden und viele sich auf den Weg nach Europa machen. Die ohnehin geschwächten Demokratien Europas den Ansturm kaum noch bewältigen können und an die Grenzen ihrer Kapazitäten kommen.

Durch zunehmende Arbeitslosigkeit, zu der es durch Öl- und Gasverknappung kommen wird, wird das politische Klima in Deutschland und Europa in der Bevölkerung sich weiter aufheizen und radikalisieren. Solidarität mit der Ukraine wird es dann, zumindest bei einem nicht kleinen Teil der Bevölkerung nicht mehr geben und die aufgebrachten Menschen sich an die erinnern, die ihnen das einbrockten.

Und genau das ist das Ziel Putins. Er möchte nicht nur die Ukraine einkassieren. Er möchte Europa destabilisieren. Er möchte zeigen, wie schnell man doch westliche Demokratien destabilisieren und an den Rand des politischen Handelns bringen kann.

Und die Politikerinnen und Politiker der westlichen Staaten tappen sehenden Auges in seine Falle.

Hier sind nur zwei Aspekte angerissen. Jedoch sind es noch weitaus mehr.

Was ich hier geschrieben habe, ist eine utopische Glosse. Ich hoffe, sie bleibt es.

Eine haarige Angelegenheit

Seit gut zwei Monaten haben die Friseursalons geschlossen und wer nicht selbst zu Kamm und Schere greift oder sich von seiner Liebsten oder seinem Liebsten die Haare schneiden lässt, trägt die Frisur der 60er und 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts.

Ist euch auch schon aufgefallen, dass das jedoch nicht immer so ist? Komisch finde ich, dass die Köpfe von Politikerinnen und Politikern so aussehen wie immer. Die sehen nicht nach Notfallhaarschnitt aus. Besonders auffällig jedoch ist es bei vielen Profifußballern. Sind deren Liebste alle im Friseurhandwerk tätig?

Ein Schelm, der sich dabei denkt, alle sind gleich. Manche jedoch etwas gleicher.

Wir schaffen das!

Nein es geht nicht um den „legendären“ Ausspruch der geschäftsführenden Bundeskanzlerin, sondern um die zunehmende Verschmutzung unseres Lebensraumes.

Ein Artikel des Berliner Tagesspiegels, denn ich in der Printausgabe vor einigen Tagen gelesen hatte, machte mir erst einige Tage später bewusst, wie liederlich wir mit der Natur, unserem Lebensraum, umgehen. Wir reden uns immer ein, oder es wird uns eingeredet, wir seien die intelligentesten Lebewesen unseres Planeten. Mittlerweile glaube ich, wir sind in mancher Beziehung die asozialsten und blödesten, die auf diesem Planeten rumrennen. Mag sein, dass jetzt einige zusammenzucken und sich fragen, ob ich verrückt geworden bin, die Menschen so zu titulieren. Und ich bin mir durchaus bewusst, dass auch ich einen Teil dazu beitrage. Oftmals unbewusst.

In dem Artikel des Tagesspiegels ging es um den Naturpark Plitvicer Seen. Diesen Naturpark besuchten wir Anfang der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Wir waren von der Schönheit dieser Landschaft überwältigt. Kristallklare Seen in denen sich Forellen wohlfühlten. Man hätte sie mit der Hand fangen können. Ein Naturereignis, das völlig zurecht als Weltkulturerbe gilt.

Nun droht aus diesem Naturschutzgebiet innerhalb von etwas über dreißig Jahren eine übel riechende Kloake zu werden. Und hier stutzte ich. Man muss sich diese Entwicklung vorstellen, nicht einmal 30-35 Jahre brauchte der Mensch, um diese einzigartige Natur zu verwüsten. Und die Plitvicer Seen sind ja kein Einzelfall. Man denke nur an die Vermüllung der Weltmeere. An die Abfallberge des europäischen Wohlstandsmülls in Afrika. An die riesigen Abfallhalden die die amerikanischen Streitkräfte in Afghanistan zurück ließen, und, und, und.

Die Natur brauchte Millionen von Jahren um diese Welt in ihrer ganzen Schönheit zu erschaffen. Und wir Menschen benötigen, in der Geschichte des Planeten, praktisch einen Wimpernschlag, um sie systematisch zu zerstören. Nicht aus Dummheit, das gewiss manchmal auch, meist jedoch aus reiner Profitgier einiger.

Kein Lebewesen auf diesen Planeten, zerstört so systematisch seinen Lebensraum, wie wir Menschen. Jedoch die Auswirkungen betreffen leider alle Lebewesen dieses Planeten. Und sie können sich nicht dagegen wehren. Sind ja nur die dummen Tiere, die es betrifft. Sie jedoch verhalten sich sozialer und verantwortungsbewusster als viele Menschen. Klar das hört man nicht gerne, ist aber Realität.

Hier sei an ein Zitat des ehemaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker erinnert, der einst sagte: „Der Mensch braucht die Natur, die Natur den Menschen nicht. Der Mensch ist ein Teil der Natur, er ist ihr nicht übergeordnet. Erst wenn er das begreift, hat er eine Überlebenschance.“ Und hat er begriffen?

Doch wie kann man diesem Wahnsinn Einhalt gebieten? Das weiß ich leider auch nicht. Man kann nur für sich so viel wie möglich tun, um sich einigermaßen umweltgerecht zu verhalten.